Ratgeber für Absolventen & Berufseinsteiger

Was ist ein Trainee?
„Es war einmal ein Hochschulabsolvent der auszog um Trainee zu werden. Doch statt Karriere zu machen musste er feststellen, dass seine Traineestelle gar keine war, sondern nur ein langes, geringfügig besser bezahltes Praktikum.“ So eine Geschichte können bestimmt einige erzählen, die ein Traineeprogramm angefangen haben, denn Trainee ist nicht gleich Trainee. Arbeitsrechtlich ist die Definition des Begriffes Trainee nämlich nicht festgelegt. Das heißt, dass sich hinter Stellenanzeigen für Trainee Programme die verschiedensten Stellen und inhaltlichen Angebote verstecken können. Es lohnt natürlich trotzdem sich auf eine Traineestelle zu bewerben, denn wenn man ein seriöses Angebot findet, dann kann man meist mit einer Festanstellung und Aussicht auf eine Führungsposition rechnen. Gerade als Berufsanfänger und wenn du noch kein konkretes berufliches Ziel vor Augen hast, sind Traineeprogramme die perfekte Wahl.
Gute Traineestelle, Schlechte Traineestelle
Auf welche Stellen du dich bewirbst und bei welchen du es besser sein lässt will also gut überlegt sein. Für deine Wahl ist es vielleicht hilfreich deswegen noch einmal klarer zu definieren „Was ist ein Trainee?“ und „Wo ist der Unterschied zum Praktikanten?“. Die Unterschiede zwischen den Positionen sollten schon in der Stellenbezeichnung deutlich sein. Traineeprogramme, die kürzer sind als ein Jahr, kann man in dem meisten Fällen bereits als ein „echtes“ Trainee Programm ausschließen. Innerhalb von dieser kurzen Zeit ist es nämlich schier unmöglich, dass du das Unternehmen wirklich kennenlernen kannst. Außerdem sollte eine Traineestelle, im Gegensatz zu einer Praktikumsstelle, eine langjährige Zusammenarbeit mit dem Unternehmen bewirken und dich als zukünftige Führungsperson aufbauen. Deswegen ist es wichtig, dass du deinen Arbeitsvertrag genau liest und überprüfst.
Die Phasen des Trainee Programms
Neben der Frage „Was ist ein Trainee?“ steht auch die Frage, „Wie ist ein Traineeprogramm aufgebaut?“. Natürlich sollen diese Programme perfekt an die Bedürfnisse des Betriebs angepasst werden, aber du bist ja einzigartig und hast andere Stärken als andere Trainees. Aus diesem Grund richtet sich inzwischen der Aufbau des Programms nicht nur nach den Bedürfnissen der zukünftigen Position und des Betriebs, sondern auch nach dir. Wann du wie lange in welche Abteilung hineinschnuppern darfst, ist also in der Definition Trainee noch nicht festgelegt. Es gibt aber verschiedene Phasen durch die jeder Trainee gehen muss. Normalerweise sind das drei, nämlich die Einführungsphase, die Qualifizierungsphase und die Spezialisierungsphase.
Die große weite Welt entdecken
Ein Traineeprogramm öffnet dir außerdem die Türen zur großen weiten Welt, denn gerade die größeren Unternehmen besitzen zahlreiche Niederlassungen in den verschiedensten Ländern der Welt. Auf die Frage „Was ist ein Trainee?“ kann man als auch antworten: „International!“. Arbeiten in Asien, Afrika oder Nordamerika? Das ist gar kein Problem, auch schon während deiner Zeit als Trainee. Viele Programme bieten dir nämlich nach der Qualifizierungsphase auch eine Auslandsphase. In dieser verbringst du dann ein bis zwei Monate bei einer Niederlassung des Unternehmens im Ausland.
Direkter Einstieg oder Traineestelle?
Wenn du dich jetzt fragst, „Was ist ein Vorteil des Trainee Programms, wieso sich nicht direkt für eine Festanstellung entscheiden?“, dann gibt es einige Argumente, die für ein Traineeprogramm sprechen. Viele nette Leute kennenlernen und mit diesen networken – wenn du Trainee bist ist das ganz einfach. Durch die Arbeitsplatzrotation kannst du vor allem nicht nur Kollegen aus einem, sondern aus vielen verschiedenen Bereichen treffen und die komplette Organisationsstruktur kennenlernen.
Trainee? Ist das denn auch was für mich?
Geisteswissenschaften oder Jura studiert? Da ist es meist schwierig eine geeignete Traineestelle zu finden, aber die Definition Trainee ist nicht so eingeschränkt, wie du vielleicht denkst. Es ist wahr, dass sich ein Großteil der Angebote an wirtschaftswissenschaftliche Hochschulabsolventen wendet. Auch für Ingenieure und Informatiker gibt es einige Stellen. Für Absolventen anderer Studiengänge hingegen sind sie eher rar gesät, aber es gibt sie. Hoffnungslos ist es also nicht auch mit einem anderen Abschluss eine Trainee Stelle zu ergattern. Vor allem in den letzten Jahren haben Unternehmen vermehrt Stellen mit, zum Beispiel Geisteswissenschaftlern, besetzt. Mit den richtigen Zusatzqualifikationen, wie Praktika, kann man also auch als Quereinsteiger Trainee werden. Und wenn man ein paar Dinge beachtet, dann kann das, im Gegensatz zu unserem kleinen Märchen am Anfang, zu einer super Erfahrung und einem klasse Start in die Karriere werden.