Ratgeber für Absolventen & Berufseinsteiger
Nettolohn/Nettogehalt
Das Wort „netto“ stammt aus dem Italienischen und bedeutet so
viel wie „rein“. Der Nettolohn ist das Gehalt, das du nach Abzug von Steuern
und Sozialabgaben auf deiner Gehaltsabrechnung finden wirst und welches
letztendlich auf deinem Konto landet.
Du hast bei deiner letzten Bewerbung wie gewünscht deine
Gehaltsvorstellung angegeben und auch beim Bewerbungsgespräch war von dieser
Summe die Rede, nämlich vom Bruttolohn. Bei einem Blick auf deine
Gehaltsabrechnung taucht jedoch ein kleinerer Geldbetrag auf, der Nettolohn.
Als Arbeitnehmer musst du nämlich diverse Beträge von deinem Bruttoeinkommen in
Form von Steuern an den Staat abgeben. Das Nettoeinkommen ist daher nur Teil
deines gesamten Arbeitslohns, das dir nach allen Abzügen für deinen
Lebensunterhalt zur Verfügung steht. Von der im Arbeitsvertrag vereinbarten
Bruttovergütung werden monatlich der Solidaritätszuschlag, die
Sozialversicherungsbeiträge und gegeben falls noch die Kirchensteuer abgezogen.
Die Sozialversicherungsbeiträge setzen sich aus der gesetzlichen
Rentenversicherung, Krankenversicherung, Arbeitslosenversicherung und Pflegeversicherung
zusammen. Falls du noch über vermögenswirksame Leistungen oder eine private
Vorsorge verfügst, wird dein Einkommen dementsprechend weiter gekürzt. Die
Summe, die nach all diesen Abzügen übrig bleibt, ist dann dein Nettogehalt.
Zusammenfassend: Das Bruttogehalt abzüglich Steuern, Beiträge an die
Sozialversicherung und eventuell privater Vorsorge ergibt dein Nettoeinkommen.
Aber wie viel bleibt dir eigentlich jeden Monat von deinem Bruttolohn
übrig? Der Nettolohn eines jeden Arbeitnehmers wird ganz individuell berechnet
und hängt von mehreren Faktoren ab. Ausschlaggebend ist dabei deine
Lohnsteuerklasse, die wiederum von deinem Familienstand abhängig ist. Ob du
ledig, verheiratet, geschieden oder gar verwitwet bist, hat Auswirkungen auf
deine Steuerabgaben. Falls du schon verheiratet bist, wird zudem auch die
Lohnsteuerklasse von deinem Ehepartner mitberücksichtigt. Hast du Kinder? Auch
dies ist ein Faktor, der die Abgaben beeinflusst.
Da das Bruttoeinkommen die Basis für Gehaltsverhandlungen ist und auch in Bewerbungsschreiben, bei Vorstellungsgesprächen oder bei Verhandlungen zu Gehaltserhöhungen verwendet wird, solltest du dir vorweg gut überlegen, gar ausrechnen, wie viel Geld du für deinen Lebensunterhalt brauchst, sprich dein Nettolohn ermitteln. Online findest du zahlreiche Gehaltsrechner, mit denen du berechnen kannst, wie viel Geld dir nach allen Abzügen pro Monat zur Verfügung stehen wird. Dabei musst du bedenken, dass du von diesem Betrag Miete, Strom, Gas, Lebensmittel, Telefonrechnung, Versicherungen, Beitrag im Sportverein, Konzerttickets und und und bezahlen musst. Wenn du dir darüber einen guten Überblick verschaffst, wirst du am Ende beziehungsweise am Anfang des Monats auch keinen Schreck bekommen, wenn du einen Blick auf dein Konto wirfst. Zudem bist du so bestens vorbereitet für das nächste Bewerbungsgespräch oder für die bevorstehende Gehaltsverhandlung.