Ratgeber für Absolventen & Berufseinsteiger
Einstiegsgehalt
Als Einstiegsgehalt wird das Gehalt bezeichnet, das du nach
deinem Studien- oder Ausbildungsabschluss beim Start ins Berufsleben bekommst.
Seine Höhe hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab und wird meist im
Vorstellungsgespräch ausgehandelt. Damit du für dieses Gespräch richtig
vorbereitet bist, solltest du dir im Vorfeld Tabellen ansehen, in denen die
Einzelfaktoren ablesbar sind, von denen die Höhe des Einstiegsgehalts abhängt.
Der erste wichtige Punkt ist die Branche, in der du arbeiten
willst. Hast du etwa Ingenieur-, Wirtschafts- oder Naturwissenschaften
studiert, kannst du mit einem relativ hohen Einstiegsgehalt rechnen – häufig
rund 36.000 Euro brutto jährlich. Auch wirst du hier wahrscheinlich recht
schnell einen Job finden, da ausgebildete Fachkräfte stets gesucht werden. Hast
du ein Studium der Geistes- oder Sozialwissenschaften absolviert, stehen deine
Chancen auf ein hohes Einstiegsgehalt eher schlecht: Durchschnittlich 20.400
Euro stehen für Fachleute dieser Richtungen anfänglich auf dem Gehaltsscheck.
Weiterhin kommt es auf die Art deines Abschlusses an und
darauf, wo du studiert hast. Mit einem Bachelor-Abschluss startest du zwar
früher ins Berufsleben als deine Kommilitonen, die noch ein Masterstudium
absolvieren, aber dein Einstiegsgehalt wird geringer ausfallen als das ihre. Da
allerdings die meisten Unternehmen das Gehalt ihrer Mitarbeiter nach der Länge
der Betriebszugehörigkeit sukzessive aufstocken, musst du ausrechnen, was sich
für dich lohnen würde. Ein Abschluss an der Universität wird von vielen Fällen
mit einem höheren Einstiegsgehalt belohnt als einer von der Fachhochschule.
Hast du jedoch eines dualen Studiengang gewählt, in dem du während des
Fachhochschulstudiums viel praktische Erfahrung sammelst, ist das Verhältnis
normalerweise umgekehrt.
Insgesamt kommt es in den letzten Jahren weniger auf die
Güte deines Abschlusses, sondern auf deine Berufserfahrung und deine
Flexibilität an. Du kannst dir einen guten Start ins Berufsleben mit einem
angenehmen Einstiegsgehalt erarbeiten, indem du neben deinem Studium Praktika
absolvierst, fachbezogene Studentenjobs annimmst oder ein Auslandssemester
einschiebst. Letzteres zeigt, dass du mit großer Wahrscheinlichkeit weltoffen,
flexibel, mutig und sprachbegabt bist.
Vergiss nie, bei der Berechnung deines wahrscheinlichen
Einstiegsgehalts die Größe und die Lage des Unternehmens in Betracht zu ziehen,
in dem du arbeiten möchtest. Große Konzerne können häufig besser zahlen als
kleinere Unternehmen, und in Großstädten bekommst du oft ein besseres Gehalt
als auf dem Land. Da die Lebenshaltungskosten hier auch deutlich höher sind,
ist das nur fair. Konsultiere hier aber auf jeden Fall vor dem
Vorstellungsgespräch entsprechende Vergleichsseiten im Internet: Es kann hier
deutliche Abweichungen geben.
Von deinem Einstiegsgehalt hängt es ab, wie stark dein
Gehalt später mit den prozentualen Erhöhungen steigen wird. Daher solltest du
bei den Gehaltsverhandlungen nicht extra niedrig ansetzen, um den Job sicher zu
bekommen. Personaler finden es meist ansprechender, wenn jemand seinen Wert
richtig einschätzen kann. Auch solltest du bei einem überraschend niedrigen
Vorschlag für ein Einstiegsgehalt vor der Ablehnung erst in Erfahrung bringen,
welche geldwerten Vorteile dir das Unternehmen eventuell bietet: Vielleicht
bekommst du einen Dienstwagen gestellt, oder es werden dir
Fortbildungsmaßnahmen bezahlt, die dich für eine höhere Position und damit für
ein besseres Gehalt qualifizieren. Solche Sonderleistungen können ein auf den
ersten Blick eher unattraktives Einstiegsgehalt nach nochmaligem Durchrechnen
durchaus akzeptabel erscheinen lassen.