X

Du suchst Orientierung?

Wir bauen Karista.de gerade etwas um – deshalb sind einige Funktionen momentan nur eingeschränkt verfügbar.

Aber keine Sorge: Auf www.Trainee.de gibt es viele interessante Stellen für Absolventen.

Ratgeber für Absolventen & Berufseinsteiger

Sorgfalt und Diplomatie: Die interne Bewerbung

Du arbeitest in einem größeren Unternehmen und bist zwar mit dem Arbeitgeber, aber nicht mit der Position zufrieden? Die interne Bewerbung auf eine andere Stelle kann dein Problem lösen. Allerdings gibt es hier verschiedene Dinge zu bedenken, die bei der Bewerbung in einem neuen Unternehmen nicht wichtig sind. Beobachte die Vorgänge in der Firma: Ist es normal, dass die Kollegen sich intern auf andere Stellen bewerben, oder könntest du mit diesem Ansinnen sogar jemandem auf die Zehen treten? Du kannst dich auch in deinen Pausen bei den Kollegen im allgemeinen Gespräch umhören. Bleib dabei aber subtil, sage nicht direkt, dass du an einen Wechsel in eine andere Abteilung denkst.

Du kannst auf viele verschiedene Arten von einer freien Stelle im Unternehmen erfahren. Manche Firmen machen Aushänge mit dem Stellenangebot, andere verbreiten es über das Intranet. Auch Tipps von Kollegen können weiterhelfen. Manchmal erfährst du auch aus dem Internet oder der Zeitung, dass in deinem Unternehmen eine Stelle frei wird. Dann solltest du vorsichtig herauszufinden versuchen, ob es in Ordnung ist, wenn du als Angestellter eine interne Bewerbung einschickst. Du kannst natürlich auch Eigeninitiative beweisen und mit deinem Vorgesetzten darüber sprechen, dass du gern mehr Verantwortung hättest. Manche Chefs freuen sich über selbstständige und ehrgeizige Mitarbeiter und unterstützen sie gern. Für diesen Fall musst du deinen Chef einschätzen können.

Die interne Bewerbung: Hilfen und Tipps Die interne Bewerbung: Hilfen und Tipps

Schweigen ist nicht immer Gold

Wenn du dich darauf vorbereitest, ein internes Bewerbungsschreiben zu verfassen, solltest du deine Absicht zunächst für dich behalten. Vielleicht entscheidest du dich um, oder die Stelle wird doch wieder gestrichen – unter diesen Umständen ist es nicht gut, wenn alle davon wissen, dass du die Abteilung verlassen wolltest. Hast du ein gutes Verhältnis zu deinem Vorgesetzten, kannst du ihn in deine Pläne mit einbeziehen, sobald du dir sicher bist. Möglicherweise wird er ein gutes Wort für dich einlegen.

Spätestens in dem Moment aber, in dem du dein internes Bewerbungsschreiben abgeben möchtest, solltest du deinen Vorgesetzten von deinen Plänen in Kenntnis setzen. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird sich der Personaler oder der Chef der Abteilung, in der du dich bewirbst, bei ihm nach dir erkundigen. Weiß dein Chef dann nichts von deiner internen Bewerbung, wird er sich hintergangen fühlen – und in der anderen Abteilung giltst du als jemand, der Informationen zurückhält. Das kann den Erfolg deiner Bewerbung zunichtemachen, und in deiner alten Abteilung wird man dir nicht mehr trauen. Daher achte sorgfältig auf den richtigen Zeitpunkt zur Kommunikation deiner Pläne.

Warum dort und nicht hier?

Ehe du ein internes Bewerbungsschreiben aufsetzt, solltest du deine Motivation prüfen. Zum einen wird der verantwortliche Personaler mit großer Wahrscheinlichkeit nachfragen, warum du in eine andere Abteilung versetzt werden möchtest. Zum anderen kannst du selbst auch noch einmal genau überlegen, ob deine Probleme mit der internen Bewerbung tatsächlich gelöst wären. Natürlich behältst du dasselbe Arbeitsumfeld und den Arbeitsweg, musst dich also nicht komplett umgewöhnen. Aber ist es tatsächlich nur deine Position, die dich unzufrieden macht, oder hast du doch tiefer gehende Probleme mit dem Unternehmen? In letzterem Fall würde dich eine andere Stelle in derselben Firma auch nicht glücklich machen. Bewirb dich also nur, wenn du dir ganz sicher bist.

Interne Bewerbung hat Vorteile und Fallstricke gleichermaßen

Wenn du für deinen Arbeitgeber ein internes Bewerbungsschreiben aufsetzt, hast du verschiedene Vorteile: Du kennst die Firma, ihre Prozesse und Strukturen, bewegst dich also auf vertrautem Terrain. Du bräuchtest im neuen Job keine Probezeit, könntest dich fachlich und vielleicht auch persönlich weiterentwickeln und eventuell ein besseres Gehalt bekommen. Aber komm nicht auf die Idee, auf diese Vorteile zu vertrauen! Vom Wunsch bis zum Job ist es ein langer Weg. Für eine interne Bewerbung reicht es fast nie aus, eine formlose E-Mail an den Personaler zu schicken. Gegenteilig musst du sogar besondere Sorgfalt walten lassen, wenn du dich intern bewirbst.

Überprüfbare Angaben

In Form und Inhalt ist die interne Bewerbung der Bewerbung in einem neuen Unternehmen gleich. Das heißt, du solltest die Stellenanzeige ganz genau lesen und einen neuen Lebenslauf schreiben, der speziell auf die geforderten Qualifikationen zugeschnitten ist. Das interne Bewerbungsschreiben verfasst du ganz so, als seist du mit dem Personaler nicht bekannt. Natürlich hast du den Vorteil, dass du spezielle Projekte nennen kannst, die dich für die neue Stelle besonders gut qualifizieren.

Vielleicht kannst du dir sogar denken, wer sich sonst noch auf die Stelle bewerben wird, und überlegen, was dich von diesen Kollegen abhebt. Mach deutlich, dass und warum gerade du dich perfekt für die Stelle eignest. Aber Achtung: Keinesfalls darfst du etwas schreiben, was nicht der Wahrheit entspricht. Wenn du bei Bewerbungsschreiben an neue Unternehmen die eine oder andere Qualifikation schönen kannst, um kurz vor Arbeitsantritt noch einen Auffrischungskurs zu belegen, bietet eine interne Bewerbung dieses Schlupfloch nicht: Dein eventueller neuer Vorgesetzter wird sich bei deinem bisherigen nach deinen Qualifikationen erkundigen, und wenn du geflunkert hast, bedeutet das im Normalfall das Aus für die neue Stelle.

Keine verbrannte Erde hinterlassen

Ist dein internes Bewerbungsschreiben wohlwollend aufgenommen worden, wird der Personaler oder der Chef der anderen Abteilung dich zu einem Gespräch bitten. Mit Sicherheit fällt die Frage nach deiner Motivation für die interne Bewerbung. Hier darfst du über Interessen, Ehrgeiz, Verantwortung und dergleichen Dinge mehr sprechen. Niemals jedoch solltest du erklären, dass du mit deinem Vorgesetzten und/oder deinen Kollegen nicht klargekommen bist. Das ist illoyal und wird nicht gut aufgenommen, kann dich sogar im Zweifelsfall die neue Stelle kosten.

Darfst du in die neue Abteilung wechseln, solltest du deinen Weggang sorgfältig vorbereiten. Bring Projekte zum Abschluss und mache eine umfassende Übergabe für deinen Nachfolger. Im Idealfall kannst du ihn oder sie noch etwas einarbeiten. Auch deinen Kunden solltest du Bescheid geben, dass sie von nun an mit einer anderen Person kommunizieren werden. Du solltest deinen Jobwechsel so inszenieren, dass du jederzeit mit Kollegen und Vorgesetzten aus der alten Abteilung in der Pause oder auf Betriebsfesten lachen und schwatzen kannst, ohne dass es böses Blut und scheele Blicke gibt. So wird die interne Bewerbung für dich zur Karrierechance und nicht zum Desaster.