Ratgeber für Absolventen & Berufseinsteiger
Das Anschreiben für die Bewerbung: Ein perfekter erster Eindruck
Du hast eine Stelle gefunden, die perfekt für dich ist? Dann gilt es jetzt, deine Bewerbung zu schreiben. Und darin zu zeigen, dass du nicht nur ehrliches Interesse an dem Posten hast, sondern auch für das Unternehmen die beste Wahl bist. Das Anschreiben ist dabei dein wichtigstes Werkzeug. Es ist das erste, was ein Personalverantwortlicher von dir zu sehen bekommt und kann schon darüber entscheiden, ob du in die engere Auswahl kommst oder nicht. Wir verraten wir, wie du dich gleich mit dem Bewerbungsanschreiben von deiner besten Seite zeigst!
Dein Anschreiben ist deine persönliche Marketingkampagne, und wie ein guter Werbespot musst du den Nerv der Zielgruppe treffen. In einem Clip für ein Seniorenhandy würden wohl auch keine hiphopenden Kids und fetzigen Beats die Hauptrolle spielen. Soll heißen: Du musst dein Anschreiben dem Unternehmen anpassen, bei dem du dich bewirbst. Eine Grundformel für den perfekten Text gibt es nicht. Stattdessen kommt es immer auf das jeweilige Unternehmen und den Personaler an, wie deine Bewerbung wirkt. In einer Werbeagentur punktest du vielleicht damit, dein Anschreiben in Form eines Etiketts auf einer Bierflasche einzuschicken. In einer Bank oder einer Versicherung wird man hingegen eher Seriosität erwarten. Und während deine leidenschaftlichen Sätze die Saiten des einen Personalers rühren, können sie auf den anderen abschreckend wirken. Du musst also im Zweifelsfall für dich selbst entscheiden, wie originell, persönlich, witzig oder serös du dich gibst. Unsere Firmenprofile können ein erster guter Anlaufpunkt sein.

Wer, Wo, Was – Absender, Adressat und Betreff
Dein Anschreiben beginnt mit allen relevanten Daten über dich als Absender sowie dem Datum und dem Ort, anschließend führst du den Adressaten an. Du solltest hier unbedingt einen persönlichen Ansprechpartner angeben können. Den erfährst du meistens schon aus der Stellenanzeige. Wenn nicht, dann ruf ruhig in dem Unternehmen an und erkundige dich nach ihm. Anschließend folgt in fetter Schrift der Betreff deines Schreibens. Der sollte kurz und präzise sein, aber Interesse beim Leser wecken. Am ehesten gelingt dir das, indem du nicht nur schreibst, dass es sich hier um eine Bewerbung für eine bestimmte Stelle handelt, sondern gleich auch auf die Anforderungen eingehst, die dieser Job stellt. „Bewerbung als Online Marketing Manager, um Sie bei der Conversion-Optimierung zu unterstützen“. Das Wort „Betreff:“ oder dessen Abkürzung „Betr.:“ brauchst du übrigens nicht davor zu setzen.
Nach dem Betreff kommt die persönliche Anrede des
zuständigen Personalverantwortlichen, und nicht bloß ein anonymes „Sehr geehrte
Damen und Herren“. Anschließend folgt der eigentliche Text, das Herzstück
deines Bewerbungsanschreibens. In der Regel besteht dieses aus drei Teilen: der
Einleitung, dem Hauptteil und dem Abschluss.
Von Beginn an fesseln - die Einleitung
Schon dein erster Satz muss sitzen. „Hiermit bewerbe ich mich“ trifft zwar den Nagel auf den Kopf, wird dem Personaler aber nur ein Gähnen entlocken. Außerdem hast du ja schon im Betreff geschrieben, dass es sich um deine Bewerbung auf eine bestimmte Stelle handelt. Du kannst also gleich deutlich machen, warum du dich bewirbst und was dich an der Stelle und dem Unternehmen reizt. Wenn sich deine Bewerbung auf ein vorheriges Telefonat oder ein Gespräch im Rahmen einer Messe bezieht, umso besser! Wie ein gelungener Einstiegssatz aussehen kann, das erfährst du hier.
The Reason Why - Hauptteil
Im Hauptteil machst du deutlich, warum ausgerechnet du der richtige Kandidat für diesen Job bist. Dein Bewerbungsanschreiben muss dabei passgenau auf die Stelle und das Unternehmen ausgerichtet sein. Schau dir sorgfältig die Aufgaben und Kompetenzen an, die in der Stellenausschreibung angegeben sind, und überlege dann, welche deiner Erfahrungen und Talente dafür wirklich wichtig sind. Lass den Personaler merken, dass du dich ausgiebig mit dem Unternehmen beschäftigt hast. Ein Standardanschreiben für mehrere Unternehmen gleichzeitig, bei dem du nur den Adressaten austauschst, erkennt ein Personaler auf den ersten Blick.
Du solltest außerdem auf unangebrachte Fremdwörter oder verschachtelte Sätze verzichten. Sowas verkompliziert dein Anschreiben nur unnötig. Vermeide außerdem leere Floskeln. Jeder kann von sich behaupten, teamfähig und stressresistent zu sein. Erwähne lieber Stationen aus deinem bisherigen Leben, die solche Stärken bezeugen. Dabei sollst du natürlich auf gar keinen Fall bloß deinen Lebenslauf ausformulieren. Stattdessen musst du einen Bezug zur ausgeschriebenen Stelle herstellen. Vielleicht hast du bei deinem Nebenjob im Freizeitzentrum schon gemerkt, dass du gerne mit Kindern und Jugendlichen arbeitest? Wichtig ist, dass du dich so kurz, knapp und präzise wie möglich ausdrückst, denn Personaler haben wenig Zeit. Nimm dir die Zeit, dich kurz zu fassen: Als Berufseinsteiger sollte dein Anschreiben auf eine Seite passen, damit du wirklich nur die relevanten Stichpunkte nennst und keinen Roman schreibst.
Last but not least - der Schlussteil
Dein Bewerbungsanschreiben beendest du mit der optimistisch verpackten Aussage, gerne für ein persönliches Vorstellungsgespräch zur Verfügung zu stehen. Vermeide hier den Konjunktiv wie in „Ich würde mich freuen“, denn der macht dich kleiner, als es ein perfekter Kandidat nötig hat. Und du bist doch schließlich der perfekte Kandidat, oder? Zum Schluss verabschiedest du dich „Mit freundlichen Grüßen“. Das klingt höflich und weder zu persönlich noch zu formell. Die Abkürzung „MfG“ ist allerdings tabu!
Was gibt es sonst noch zu beachten?
Bevor du das Anschreiben abschickst, solltest du es auf jeden Fall noch von mindestens einer anderen Person gegenlesen lassen. So vermeidest du unnötige Rechtschreib- oder Grammatikfehler. Fast die Hälfte aller Personaler schreibt dich schon nach einem einzigen Rechtschreibfehler ab. Von einem Bewerber, der sich nicht einmal die Mühe macht, sein Anschreiben Korrektur zu lesen, erwartet man auch im Beruf weder Sorgfalt noch Genauigkeit. Druck dein Anschreiben anschließend auf hochwertigem Papier aus und achte darauf, dass keine Flecken oder Knicke darauf landen.
Abschluss
Wir können dir das perfekte Bewerbungsanschreiben nicht vorkauen. Es soll schließlich zeigen, warum du der perfekte Kandidat für eine Stelle bist. Deine Fähigkeiten, deine Leidenschaften und deine persönliche Note kennt niemand besser als du selbst. Unsere Tipps helfen dir aber, deine Motivation und deine Eignung in der passenden Form auszudrücken. Außerdem findest du bei uns zahlreiche kostenlose Beispiele und Vorlagen, die dir beim Verfassen eines gelungenen Bewerbungsanschreibens als Orientierungshilfe dienen können.