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Beruf des Wirtschaftsprüfers – Arbeiten in der Beratung

Kurz gesagt: Als Wirtschaftsprüfer prüfst du – als unabhängige Instanz – die Bilanzen und Abschlüsse von Unternehmen auf ihre Richtigkeit, und zwar vor allem die Jahreshauptabschlüsse. So anspruchsvoll der Beruf des Wirtschaftsprüfers ist, so anspruchsvoll ist auch der Weg dorthin: Denn du musst nicht nur einen sehr guten Abschluss in Wirtschaftswissenschaften oder Jura mitbringen, auch fachliches Know-how, analytisches Denkvermögen und ein hohes Maß an Integrität werden von dir verlangt. Außerdem musst du mit dem Wirtschaftsprüferexamen eines der schwierigsten Examina überhaupt in Deutschland bestehen. Wir haben den Wirtschaftsprüferberuf einer genauen Prüfung unterzogen und verraten dir, was du sonst noch darüber wissen musst. 

Arbeitsalltag und Aufgaben als Wirtschaftsprüfer

Jobs als Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer/in werden

Als Wirtschaftsprüfer ist es deine Aufgabe, Informationen zu überprüfen, die ein Unternehmen zur Dokumentation seiner Finanz-, Vermögens- und Ertragslage zusammenstellt. Diese Zusammenstellung ermöglicht zum einen dem Unternehmen einen Überblick über seine wirtschaftliche Lage. Zum anderen geben die Informationen Außenstehenden, zum Beispiel Investoren oder Käufern, Aufschluss über den aktuellen Wert des Unternehmens. Das bedeutet: Mit deiner Arbeit garantierst du allen Beteiligten, dass die Informationen und Zahlen stimmen und unabhängig geprüft wurden.

Einen Großteil deiner Arbeit als Wirtschaftsprüfer nehmen die gesetzlich vorgeschriebenen Jahresabschlussprüfungen ein, die jede mittelgroße und große Kapitalgesellschaft durchführen muss. Dabei prüfst du, ob sich ein Unternehmen mit seinem Lagebericht zum Jahresende korrekt präsentiert oder ob es womöglich Angaben zum Vermögen oder Gewinn schönt. Diese Jahresabschlussprüfungen finden immer zwischen November und April statt. Daher wird diese Phase, in der 60-Stunden-Wochen und mehr keine Seltenheit sind, auch als „Busy Season“ bezeichnet.

Läuft die Jahresprüfung erfolgreich, stellst du dem Unternehmen ein bestätigendes Testat aus. Hast du Zweifel an der Echtheit der Zahlen, stellst du hingegen ein eingeschränktes Testat aus oder verweigerst es möglicherweise ganz. Die Gründe, die zu diesem Ergebnis geführt haben, darfst du aber nur dem Aufsichtsrat und den Geschäftsführern mitteilen.

Steht eine Prüfung an, reist du als Wirtschaftsprüfer üblicherweise zusammen mit einigen Kollegen zum Mandanten. In seinen Räumlichkeiten richtest du dir dein Büro ein. Nun verschaffst du dir Einblicke in das Unternehmen und sein Geschäftsmodell und durchforstest alle wichtigen Bilanzen und Unterlagen. Gerade in den ersten Jahren als Wirtschaftsprüferassistent recherchierst du hauptsächlich Daten, führst Inventuren durch oder prüfst den Kassenbestand. Anschließend stehen Meetings mit dem Mandanten an. Dafür fasst du deine Ergebnisse in detaillierten Berichten und Grafiken zusammen. Wenn du auf Fehlaussagen oder falsche Angaben gestoßen bist, musst du diese gegenüber dem Mandanten ansprechen. Wie lange so eine Prüfung dauert, richtet sich immer nach der Größe des Unternehmens. Eine Jahresabschlussprüfung bei einem DAX-30-Mandanten kann bis zu drei Monate in Anspruch nehmen. Bei kleinen GmbHs bist du hingegen nur einige Tage im Einsatz.

Doch auch außerhalb der Busy Season hast du genug zu tun. So erstellst du als Wirtschaftsprüfer etwa Gewinnprognosen in der Unternehmensberichterstattung oder analysierst die Finanzen. Das ist besonders nach umfangreichen Veränderungen wie einer Fusion von großer Wichtigkeit. Außerdem bewertest du die Kreditwürdigkeit von Unternehmen und führst Durchsichten von Monats-, Quartals- oder Halbjahresabschlüssen durch. PwC bietet diesen Service nach deutschen, US-amerikanischen und internationalen Prüfungsstandards an.

Als Wirtschaftsprüfer bist du häufig auch betriebswirtschaftlicher Berater. In dieser Rolle bewertest du etwa, ob ein Unternehmen den Anforderungen eines Börsengangs gewachsen ist. PwC, eine der führenden Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaften in Deutschland, vereint das gesamte Expertenwissen aus den Bereichen Consulting und Prüfung unter einem Dach. Auf diese Weise kann PwC ein fähiges Team zusammenstellen, das die wirtschaftliche Lage eines Mandanten ganzheitlich prüft. Gleichzeitig stehen Experten zur Verfügung, die im Anschluss ein Sanierungskonzept erstellen können, falls es die „schlechten“ Finanzzahlen erfordern.

Zahlreiche Wirtschaftsprüfer sind außerdem auch noch als Steuerberater, Gutachter oder Sachverständiger tätig, zum Beispiel bei der Verhandlung von Abfindungen. Auch in der Nachlass- und Vermögensverwaltung, der Konkursverwaltung oder der Testamentsvollstreckung können Wirtschaftsprüfer eingesetzt werden.

Voraussetzungen für den Beruf Wirtschaftsprüfer

Wenn du als Wirtschaftsprüfer arbeiten möchtest, musst du eine der schwierigsten Prüfungen meistern, die es in Deutschland gibt: das Wirtschaftsprüferexamen. Um für das Examen zugelassen zu werden, benötigst du neben einem abgeschlossenen BWL-, VWL- oder Jurastudium eine mindestens dreijährige Berufserfahrung. Besitzt du nur einen Bachelorabschluss, werden sogar vier Jahre Berufspraxis verlangt. Mindestens zwei Jahre davon sind bei einem Wirtschaftsprüfer oder einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft abzuleisten. In dieser Zeit arbeitest du als Wirtschaftsprüferassistent.

Für alle, die ein Wirtschaftsprüferexamen anstreben, hat PwC das berufsbegleitende Masterstudium AuditXcellence entwickelt. Studienphasen an der Universität wechseln sich hier mit der Arbeit im Unternehmen ab. So sammelst du die mehrjährige Erfahrung, die für das Examen vorausgesetzt wird, und wirst gleichzeitig fachlich auf das Berufsexamen vorbereitet. Du hast schon das Steuerberaterexamen absolviert? Dann musst du im Rahmen des Wirtschaftsprüferexamens nur fünf statt der üblichen sieben mehrstündigen Klausuren schreiben.

Wenn du nach dem Studium als Wirtschaftsprüfer einsteigen willst, brauchst du neben einer sehr guten Abschlussnote in der Regel Nachweise über absolvierte Praktika. Auch Auslandsaufenthalte, ehrenamtliche Tätigkeiten und sehr gute Kenntnisse in Wirtschaftsenglisch werden erwartet. Wichtig ist auch, dass du keine Vorstrafen hast. Dazu solltest du Spaß an häufigen Reisen zu den Mandantenstandorten und – speziell in der Busy Season – keine Probleme mit langen Arbeitstagen haben.

Da du als Wirtschaftsprüfer mit vielen Menschen unterschiedlichster Bereiche und Ebenen zu tun hast, musst du unbedingt teamfähig und kommunikativ sein. Außerdem ist im Gespräch mit den Mandanten Fingerspitzengefühl gefragt. Besonders dann, wenn Unstimmigkeiten auffallen, die nicht zufriedenstellend geklärt werden können. Nicht zuletzt folgst du als Wirtschaftsprüfer einem strengen Berufsethos: Du bist zu Unabhängigkeit, Unbefangenheit, Unparteilichkeit und Gewissenhaftigkeit verpflichtet, worauf du sogar einen Eid ablegst. 

Spezialisierungsmöglichkeiten

Da die Inhalte und Verfahren für Wirtschaftsprüfer immer komplexer werden, kannst du dich auf bestimmte Teilbereiche spezialisieren: zum Beispiel auf bestimmte Risikobereiche und Aspekte des Risikocontrollings, etwa beim Einsatz von Informationstechnik oder Financial Risk Management. Du kannst auch zum Experten für Kapitalmarkttransaktionen werden. Es gibt außerdem Spezialisten, die sich allein auf die Prüfung der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung konzentrieren, die bei manchen Unternehmen an die Jahresabschlussprüfung angehängt wird. Auf welchen Bereich du dich konzentrieren willst, besprichst du individuell mit deinem Arbeitgeber, der das Erreichen deines Ziels mit entsprechenden Maßnahmen unterstützt. PwC etwa bietet über das unternehmenseigene Trainingsinstitut „The Academy“ zahlreiche Inhouse-Trainings an, zum Beispiel zu internationalen Rechnungslegungsvorschriften. 

Übrigens: In den ersten beiden Jahren als Wirtschaftsprüfer arbeitest du meistens noch branchenübergreifend. Anschließend beginnst du allmählich, dich auf bestimmte Branchen zu fokussieren und zu spezialisieren.

Spezialisierungen
Wirtschaftsprüfer/in
Fachjargon
Testat

Wurde eine Jahresabschlussprüfung durchgeführt, muss sie am Ende beurteilt werden. Dies geschieht durch das Testat. Als Wirtschaftsprüfer bezeugst du in einer Zusammenfassung der Prüfungsergebnisse, dass alle Angaben stimmen, die ein Unternehmen hinsichtlich seiner Vermögens- und Finanzlage gemacht hat. Das Testat bescheinigt also nur, ob das Unternehmen seine Lage korrekt dargestellt hat, beurteilt aber nicht seine wirtschaftliche Situation.

Due Diligence

„Due Diligence“ bedeutet übersetzt so viel wie „mit gebührender Sorgfalt“ und steht für eine eben mit dieser Sorgfalt durchgeführte Risikoprüfung, die beim Kauf von Immobilien und Unternehmensanteilen oder bei einem Börsengang durchgeführt wird. Dabei wird anhand einer Analyse von Risiken, Stärken und Schwächen eines Kaufobjekts sein Wert ermittelt.

IFRS

IFRS ist die Abkürzung für International Financial Reporting Standards. Dabei handelt es sich um internationale Rechnungslegungsvorschriften für Wirtschaftsunternehmen, die einen Vergleich von Jahres- und Konzernabschlüssen auf weltweiter Ebene ermöglichen.

Wusstest du schon, dass...
  • es laut der Wirtschaftsprüferkammer in Deutschland mittlerweile über 14.300 Wirtschaftsprüfer gibt?
  • vier von fünf Wirtschaftsprüfern BWL studiert haben? Zehn Prozent aller Wirtschaftsprüfer besitzen dagegen einen Abschluss in Jura oder VWL.
  • PwC nicht nur eine Wirtschaftsprüfungs-, sondern gleichzeitig auch eine Beratungsgesellschaft ist? Neben der Wirtschaftsprüfung werden auch die Bereiche Wirtschafts- und Steuerberatung abgedeckt.
Was man kennen und können sollte
Fachliche Kompetenzen
  • Rechnungslegungsvorschriften (IFRS, US-GAAP, HGB)
  • Prüfungsstandards (z. B. IDW PS 900, SAS 100)
  • Steuerrecht
  • EDV
Sprachen
  • Englisch
  • Jede weitere Fremdsprache von Vorteil
Soft Skills
  • Kommunikationsstärke
  • Teamfähigkeit
  • Integrität
Wirtschaftsprüfer/in als Beruf - Aufgaben und Infos

Beruf als
Wirtschaftsprüfer/in

Bevorzugte Studiengänge
Work-Life-Balance: bis 55 Stunden: Vielbeschäftigt
Durchschnittliches Einstiegsgehalt: 3300-4600 €
Männer/Frauen-Relation 8/2
Bewerber pro Stelle: 15 Bewerber
Spitzenverdiener 27.000 €