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Beruf als Versicherungsmathematiker - Arbeiten in der Versicherungsmathematik

Stochastik meets Wahrsagen – Im Beruf als Versicherungsmathematiker setzt du deine mathematischen Fähigkeiten aus der empirischen Statistik ein, um alle möglichen Risiken im Rahmen einer Versicherung zu beleuchten. Denn nur, wenn du alle „Was wäre wenn“-Szenarien durchgespielt hast, kannst du wirklich bewerten, in welcher Höhe eine Person oder ein Objekt versichert werden kann, wie hoch die Beitrage ausfallen müssen und wie viel der Versicherer zu zahlen hat, wenn eine deiner pessimistischsten Prognosen tatsächlich zutrifft. Wenn du also nicht nur ein Rechengenie bist, sondern auch eine kreative Ader besitzt und obendrein nicht davor zurückschreckst, nach dem Studium noch eine berufsbegleitende dreijährige Ausbildung anzuhängen, dann solltest du jetzt weiterlesen. Denn wir erzählen dir, womit du im Beruf als Versicherungsmathematiker außer Statistiken und Zahlen noch so alles rechnen kannst. 

Spezialisierungen
Versicherungs-mathematiker/in

Arbeitsalltag und Aufgaben als Versicherungsmathematiker

Jobs als Versicherungsmathematiker Versicherungs-mathematiker/in werden

Im Beruf als Versicherungsmathematiker berechnest und bewertest du alle erdenklichen finanziellen Unsicherheiten, die in den Bereichen Versicherung, Bausparen, Kapitalanlagen und Altersversorgung auftreten können. Ehe du beispielsweise eine passende Krankenversicherung vorlegen kannst, musst du dich fragen, wie sich das Gesundheitssystem in Zukunft verändern wird. Der Anteil der älteren Kunden steigt permanent, welche Beiträge könnten also in Zukunft für die Versicherten als auch die Versicherungsträger anfallen? Was geschieht mit dem Kunden in 20 Jahren? Dafür beziehst du alle möglichen Daten mit ein, die das Risiko beeinflussen, etwa zu Alter, Gesundheit, Beruf, Lebensstandard, Wohnort und Geschlecht. Bei den anderen Versicherungen kommen wiederum viele weitere Faktoren hinzu, etwa das Risiko einer Naturkatastrophe oder Wirtschaftskrise sowie politische und wirtschaftliche Entwicklungen.

Um die Entwicklungen und Risiken zu berechnen, greifst du auf die mathematischen Methoden der Statistik zurück. Anschließend kreierst du passende Versicherungsprodukte. Dein Aufgabengebiet im Versicherungsmathematiker Beruf umfasst dabei die Versicherungs- und Finanzmathematik, rechtliche Rahmenbedingungen sowie Rechnungslegung, und du wirst in Bereichen wie Produktentwicklung, Beratung, Controlling oder Risikomanagement eingesetzt.

Der Beruf als Versicherungsmathematiker ist dabei fast immer eine reine Bürotätigkeit. Trotzdem kann es durchaus auch mal stressig werden, denn die Zahlen müssen termingerecht abgeliefert werden, ohne dass du versehentlich in der Hektik ein Plus mit einem Minus vertauschen darfst. Außerdem arbeitest du ständig mit den Spezialisten verschiedener Fachgebiete zusammen, um eine Versicherung zu entwickeln. Besonders häufig suchst du die Kollegen aus der Informatik, externe Reviewer oder die Rechtsabteilung auf. Am Ende berichtest du regelmäßig Vorstand und Management von deinen Ergebnissen, wobei es wichtig ist, das Fachchinesisch auch für Leute verständlich zu machen, die nicht so tief in der Materie stecken wie du.

Den Beruf als Versicherungsmathematiker kannst du in Versicherungsgesellschaften, Trägern der Altersversorgung, in Beratungs- und Wirtschaftsunternehmen, aber auch in Banken und Bausparkassen ausüben. Außerdem kannst du für Einzelpersonen, Verbände, Behörden, Ministerien oder als Sachverständige vor Gericht arbeiten. Große Probleme, eine Stelle zu finden, wirst du dabei nur selten haben: Es gibt ohnehin wenig Mathematiker, und noch weniger so auf Finanzen und Versicherungen spezialisierte Experten wie den Versicherungsmathematiker. 

Voraussetzungen für den Beruf Versicherungsmathematiker

Um den Beruf als Versicherungsmathematiker ausüben zu können, musst du zuerst einmal ein Mathematikstudium oder ein ähnliches Studium mit mathematischen Schwerpunkten abgeschlossen haben. Wichtig ist vor allem, dass du Statistik und Stochastik beherrschst. Du kannst daher auch mit einem Physikstudium Aktuar werden, sofern die Inhalte passen. Da spielt es nicht einmal eine bedeutende Rolle, ob du nun Diplom, Bachelor, Master oder gar einen Doktortitel hast.

Daneben musst du für den Versicherungsmathematiker Beruf betriebswirtschaftliches Verständnis mitbringen. Daher ist es wichtig, dich schon im Studium breit aufzustellen und auch Vorlesungen aus der Informatik und Betriebswirtschaftslehre zu besuchen. Und Praktika während der Unizeit helfen dir dabei, die vielen unterschiedlichen Bereiche kennenzulernen, in denen du später arbeiten kannst.

Nach dem Studium musst du dann die Ausbildung zum Aktuar machen. Die erfolgt berufsbegleitend oder per Fernstudium und wird von der Deutschen Aktuar-Akademie (DAA) angeboten, dauert drei Jahre und kostet knapp 10.000 Euro. In dieser Zeit lernst du alles, was du für den Beruf als Versicherungsmathematiker brauchst: Das Grundlagenwissen der Versicherungsmathematik und Versicherungswirtschaftslehre steht ebenso auf dem Stundenplan wie das Spezialwissen zu den einzelnen Versicherungszweigen, zum Beispiel der Lebensversicherungsmathematik. Du lernst, wie Tarife kalkuliert werden oder welche stochastischen Modelle du wie anwendest. Weitere Inhalte sind Finanz- und Schadenversicherungsmathematik, Risikotheorie sowie Personenversicherungsmathematik und Versicherungswirtschaftslehre. Anschließend legst du eine Prüfung ab und darfst dich offiziell Aktuar nennen.

Mit diesen formellen Voraussetzungen gehen aber auch ein paar weitere Fähigkeiten und Eigenschaften einher, die du für den Versicherungsmathematiker Beruf mitbringen solltest. So brauchst du nicht nur ausreichend Sachverstand, sondern auch einen Haufen Kreativität, wenn du die verschiedenen Schadenszenarien durchgehst oder zukünftige Wahrscheinlichkeiten miteinkalkulierst. Es dreht sich nämlich vieles um die Frage, was so alles geschehen könnte. Dabei musst du dich im Beruf als Versicherungsmathematiker ständig an neue Rahmenbedingungen wie die europäischen Solvency-II-Anforderungen oder sich verändernde Kundenwünsche anpassen.

Spezialisierungsmöglichkeiten

Die vielen verschiedenen Versicherungen mit ihren Hintertürchen, rechtlichen Bedingungen und individuellen Risiken sind eine kleine Wissenschaft für sich. Im Beruf als Versicherungsmathematiker wirst du dich daher auf eine bestimmte Versicherungsform spezialisieren. Teilgebiete der Versicherungsmathematik sind die Lebensversicherungsmathematik, Krankenversicherungsmathematik, Pensionsversicherungsmathematik und die Schadenversicherungsmathematik. Auch die Bausparkassenmathematik gilt als ein Fachbereich im Beruf als Versicherungsmathematiker.

In der Krankenversicherungsmathematik ist dein Hauptaufgabenbereich beispielsweise die private Krankenversicherung. In der Pensionsversicherungsmathematik hast du es dagegen besonders mit der betrieblichen Altersversorgung zu tun. Für eine Pensionskasse berechnest du dann zum Beispiel das Deckungskapital oder den wahrscheinlichen Zeitraum, über den ein Versicherter nach dem Ausscheiden aus dem Berufsleben noch seine monatliche Pension erhält. Das dafür nötige Spezialwissen eignest du dir schon in der Ausbildung zum Aktuar durch die Wahl deiner Schwerpunktfächer an.

Spezialisierungen
Versicherungs-mathematiker/in
Fachjargon
Deckungskapital

Unter Deckungskapital wird das bisher aufgebaute Guthaben des Versicherungsnehmers in einer Kapital-Lebensversicherung oder privaten Rentenversicherung verstanden. Das Deckungskapital ist die Bezeichnung für einen versicherungsmathematisch ermittelten Wert, der einem Versicherungsvertrag zu einem bestimmten Zeitpunkt des Versicherungsverlaufs zusteht. Das heißt, dass das Geld oder Guthaben bei Vertragsende dem Versicherungsnehmer ausgeschüttet wird, entweder in Form einer monatlichen Zahlung oder eines einmaligen Betrages.

Solvabilität

Solvabilität ist vergleichbar mit der privaten Solvenz. Unter Solvabilität versteht man die Ausstattung eines Versicherers oder eines Kreditinstituts mit Eigenmitteln, also freiem, unbelastetem Vermögen. Die Eigenmittel dienen dazu, Risiken des Versicherungs- oder Kreditgeschäfts abzudecken und sichern so die Ansprüche der Versicherungsnehmer oder Gläubiger auch bei ungünstigen Entwicklungen. Je höher die Solvabilität, desto eher können Ansprüche erfüllt werden. Die Eigenmittel setzen sich überwiegend aus dem Eigenkapital, den gesetzlichen und freien Rücklagen sowie dem Gewinn zusammen.

Solvency II

Solvency II ist eine im April 2009 verabschiedete EU-Gesetzeslinie, durch die der Endverbraucher vor Insolvenz von Direktversicherungen geschützt werden soll. Das geschieht vor allem, indem die Solvabilitätsvorschriften für die Eigenmittelausstattung von Versicherern deutlich transparenter gemacht werden.

Wusstest du schon, dass...
  • sich viele Promis ihre wichtigsten Körperteile versichern lassen? Mariah Carey zum Beispiel hat ihre Beine für eine ganze Milliarde US-Dollar schützen lassen.
  • es vor allem in den USA kuriose Versicherungen unter anderem gegen eine Entführung durch Aliens, schlechtes Wetter, eine erneute Prohibition oder das Steckenbleiben im Fahrstuhl gibt?
  • die Hamburger Feuerkasse das älteste Versicherungsunternehmen der Welt ist? Es wurde im November 1676 gegründet, als sich mehrere Brauereien gegen Feuerschaden absichern wollten.
Was man kennen und können sollte
Grundlagen
  • Statistische Methoden
  • Stochastik
  • Risikotheorie
  • Modellierung
  • Versicherungswirtschaftslehre
  • Rechnungslegung
  • Risikomanagement
Spezialwissen
  • Lebensversicherungsmathematik
  • Schadenversicherungsmathematik
  • Pensionsversicherungsmathematik
  • Krankenkversicherungsmathematik
  • Finanzmathematik
  • Bausparmathematik
Programme
  • MS Office
  • Statistik-Software (z.B. SAS, R)
Verwandte Berufsfelder:
Versicherungsmathematiker als Beruf - Infos zur Arbeit in der Versicherungsmathematik

Beruf als
Versicherungs-mathematiker/in

Aktuar Bevorzugte Studiengänge
Work-Life-Balance: 40 bis 45 Stunden: Normal
Durchschnittliches Einstiegsgehalt: 3200-4300 €
Männer/Frauen-Relation 7/3
Bewerber pro Stelle: 3-5 Bewerber
Spitzenverdiener 9000 €