Wenn deine Bewerbung als Steuerberater überzeugt hat, wirst du zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Hier solltest du genauso seriös wie in deinem Beruf auftreten. Gib dich außerdem offen, authentisch, höflich und selbstbewusst – und erzähle von dir selbst. Bereite unbedingt eigene Fragen vor: So beweist du dein Interesse am Unternehmen bzw. an der Kanzlei. Was im Vorstellungsgespräch als Steuerberater besonders wichtig ist: Ehrlichkeit. Es bringt nichts, dich als Experten auf einem Gebiet auszugeben, von dem du keine Ahnung hast. Vielleicht bekommst du dadurch die Stelle, doch deine Unwissenheit bleibt und fällt bald auf. Die Probezeit wirst du dann eher nicht überstehen.
Bewerbung als Steuerberater
Anschreiben und Lebenslauf
Als Steuerberater sind Professionalität, Seriosität und Ordnung besonders wichtig – all das sollte auch deine Bewerbung ausstrahlen. Eine kreative Bewerbung mit bunter Mappe und witzigem Schnappschuss als Foto mag zwar auffallen, ist aber in diesem Bereich völlig fehl am Platz. Einen guten ersten Eindruck machst du mit einer ordentlichen klassischen Bewerbung: Anschreiben, tabellarischer Lebenslauf mit aktuellem Foto und Zeugnisse gehören dazu. Dein Steuerberateranschreiben sollte dabei nicht mehr als eine Seite umfassen. Diese sollte zum Ausdruck bringen, warum du genau diese Stelle willst und weshalb du dafür geeignet bist. Außerdem ist von Interesse, warum du in dem Unternehmen bzw. der Kanzlei arbeiten willst. Das setzt voraus, dass du dich vorher über das Unternehmen informiert hast. Wenn du zum Beispiel auf die Zielmandanten eingehst und die Spezialfelder des Unternehmens sinnvoll eingebracht hast, stehen deine Chancen gut, zum Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden.
Der Lebenslauf besteht aus maximal zwei Seiten. In tabellarischer Form beschreibst du darin die wichtigsten Stationen deines Werdegangs. Zunächst nennst du deinen Bildungsweg: Welchen Schulabschluss hast du wann auf welcher Schule gemacht? Wie ging es danach weiter? Welche Ausbildung oder welches Studium hast du absolviert? Warst du im Ausland oder wurdest du durch ein Stipendium gefördert? Im Anschluss daran folgt deine Berufserfahrung: Welche Praktika hast du gemacht? Hast du als Werkstudent gearbeitet oder warst du für längere Zeit im Ausland? Wo hast du deine Steuerassistenz absolviert? Interessant ist außerdem dein soziales oder gemeinnütziges Engagement. Auch weitere Qualifikationen wie relevante Weiterbildungen machen sich gut in deinem Lebenslauf. Danach ist Platz für deine Kenntnisse: Welche Sprachen sprichst du? Welche Software beherrschst du? Hast du einen Führerschein? Zuletzt interessieren deine Hobbys: Hier kannst du deine liebste Sportart und weitere Freizeitbeschäftigungen angeben.
Übrigens: Vergiss nicht, eine Kopie deiner Zeugnisse beizulegen (Abschluss- und Arbeitszeugnisse sowie weitere relevante Zertifikate). Einige Unternehmen möchten auch dein letztes Schulzeugnis sehen.

Das Vorstellungsgespräch
Der Bewerbungsprozess
Der Bewerbungsprozess für Steuerberater ist unternehmensabhängig. In kleinen Kanzleien gehen meist wenige Bewerbungen ein. Dort musst du dich in der Regel nach dem Vorstellungsgespräch weder auf ein Assessment-Center noch auf einen Probetag einstellen. Große Wirtschaftsprüfungsgesellschaften wie PwC sind sehr begehrte Arbeitgeber. Deshalb gehen sie bei der Auswahl ihrer Bewerber besonders sorgfältig vor und bevorzugen im ersten Schritt Online-Bewerbungen. Entsprechend viel Mühe solltest du dir schon hier geben. Scanne deine Zeugnisse so ein, dass sie ordentlich aussehen und gut lesbar sind. Nach einem Vorstellungsgespräch kann es gut sein, dass du zu einem Auswahltag eingeladen wirst. Dort wird dein Wissen in deinem Fachbereich getestet, beispielsweise durch Fallstudien. Auf der Website von PwC findest du zu Übungszwecken den „Wissenstest Tax & Legal“ zum Thema „Besteuerung von Berufssportlern“.
Dresscode
Steuern sind ein ernstes Thema. Deshalb solltest du Ernsthaftigkeit ausstrahlen, auch wenn dir der Umgang mit Steuern und wirtschaftlichen Zusammenhängen sichtbar Spaß macht. Schließlich sollen dir deine Mandanten vertrauen und sich sicher sein, dass du sie sorgfältig und seriös berätst. Diese Glaubwürdigkeit spiegelt sich in deinem Auftreten wider. Mit einem Business-Outfit liegst du also genau richtig. Ein gut sitzender Anzug, ein gebügeltes Hemd mit passender Krawatte und schicke, geputzte Schuhe bzw. für Frauen ein Hosenanzug oder Kostüm, eine schicke Bluse und entsprechendes Schuhwerk machen den perfekten Dress für Steuerberater aus. Der Schmuck sollte dezent und das Äußere generell gepflegt sein. Grelle Farben und wilde Frisuren sind daher eher etwas für die Freizeit. Im Vorstellungsgespräch gilt also auch: je seriöser, desto besser.
Für den Fall, dass du beispielsweise ein Handwerksunternehmen betreust, darfst du eventuell von diesem Dresscode abweichen. Solltest du einen Außentermin in einer Werkstatt haben, könnte ausnahmsweise eine gut sitzende Jeans die passende Wahl sein. Das ist im Steuerberaterberuf allerdings eher die Ausnahme.
Beruf als
Steuerberater/in