Es gibt direkte und indirekte Steuern. Zu den direkten Steuern gehört beispielsweise die Einkommensteuer: Wer ein gewisses Einkommen bezieht, muss dafür Steuern bezahlen – hier sind Steuerschuldner und Steuerträger ein und dieselbe Person. Bei indirekten Steuern sind Steuerschuldner und Steuerträger hingegen zu unterscheiden. Die Steuer wird dann nicht vom Steuerschuldner bezahlt, sondern von anderen Personen. Beispiele dafür sind die Umsatzsteuer sowie Verbrauchssteuern (Tabaksteuer, Stromsteuer, Branntweinsteuer etc.): Wer Tabak kauft, zahlt die Tabaksteuer für den Tabakkonzern mit.
Beruf als Steuerberater - Arbeiten im Finanzwesen
Spezialisierungen
Steuerberater/inVerwandte Berufe
Arbeitsalltag und Aufgaben als Steuerberater

Alle möglichen Aufgaben und den vielfältigen Arbeitsalltag eines Steuerberaters lediglich kurz zu umreißen ist eine echte Herausforderung. Versuchen wir es: Als Steuerberater hilfst du deinen Mandanten mit ihren Steuern – das ist allgemein bekannt. Dabei kannst du dich aber auf die verschiedensten Bereiche spezialisieren, zum Beispiel auf Steuererklärungen und Jahresabschlüsse. Dabei übernimmst du ein hohes Maß an Verantwortung: Schließlich verlässt man sich auf deinen fachmännischen Rat. Treten Probleme auf, etwa mit Steuerbescheiden, wird von dir als Berater eine optimale Lösung erwartet.
In der Regel beginnt deine Arbeit mit einer umfassenden Recherche. Denn selbst der beste Steuerberater hat nicht alle Gesetze und Eventualitäten im Kopf. Dabei prüfst du die aktuelle Gesetzeslage und wendest dich bei Detailfragen ans Finanzamt. Bei der Suche nach der optimalen Lösung bist du nicht allein, sondern arbeitest in einem Team mit anderen Steuerberatern, Consultants und Juristen. Je nachdem, für welches Unternehmen und in welchem Fachbereich du arbeitest, können auch ausländische Steuerbüros mit eingebunden werden. Du solltest also keine Scheu vor internationalen Konferenzschaltungen und dem Einsatz der englischen Sprache haben. Sobald du die Lösung für ein bestimmtes Steuerproblem gefunden hast, schreibst du eine – für den Mandanten verständliche – Stellungnahme. Das verlangt von dir, zwischen Fachjargon und Alltagssprache zu wechseln bzw. beides miteinander zu verbinden.
Der Beruf des Steuerberaters findet aber nicht ausschließlich im Büro statt: Mindestens ein Drittel deiner Arbeitszeit verbringst du mit Terminen bei Mandanten. Du hast zwar feste Arbeitszeiten, doch Überstunden können vorkommen – etwa bei besonders kniffligen oder dringlichen Fällen.
Je nach Arbeitsbereich unterscheiden sich deine Aufgaben und somit auch dein Arbeitsalltag stark voneinander: Als angestellter Steuerberater in einer kleinen Kanzlei wirst du es meist mit anderen Mandanten zu tun haben als in einem großen Wirtschaftsprüfungsunternehmen. Du kannst den Steuerberaterberuf aber auch bei einem Industriekonzern ausüben, der seine Steuerangelegenheiten von einer eigenen Abteilung erledigen lässt.
Die Arbeit bei einem großen Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen wie PwC ist dagegen ungleich vielfältiger, zumal du dort sowohl als fertiger Steuerprüfer als auch in der Zeit vor der Steuerberaterprüfung interessante Möglichkeiten hast. Du kannst in verschiedene Bereiche hineinschnuppern, an unterschiedlichen Programmen teilnehmen und dich sogar berufsbegleitend auf die Steuerberaterprüfung vorbereiten – falls du diese noch nicht absolviert hast.
Voraussetzungen für den Beruf Steuerberater
Wenn du Steuerberater werden willst, genügt es nicht, nach der Uni die Steuerberaterprüfung abzulegen. Für eine Zulassung als Steuerberater brauchst du einen rechts- oder wirtschaftswissenschaftlichen Studienabschluss. Ob Bachelor, Master, Diplom oder Doktor: Die Regelstudienzeit spielt eine größere Rolle als der akademische Grad. Hast du ein Studium mit einer Regelstudienzeit von mindestens vier Jahren absolviert, musst du anschließend nur zwei Jahre lang Praxiserfahrung im Bereich Steuerrecht sammeln. Einfach ausgedrückt: Als Master ist deine Praxisphase kürzer, als Bachelor musst du dagegen drei Jahre Erfahrung vorweisen, um zum Steuerberaterexamen zugelassen zu werden.
Die notwendige Berufserfahrung sammelst du als sogenannte Steuerassistenz im Bereich der von den Bundes- oder Länderfinanzbehörden verwalteten Steuern. In der Regel übst du diese Tätigkeit in einer Steuerberaterpraxis oder einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft aus, und zwar nicht weniger als 16 Stunden pro Woche. Insbesondere für Hochschulabsolventen empfiehlt es sich, Steuerassistent bzw. „Junior Tax Consultant“ in Vollzeit zu werden. Wenn du vorher ein entsprechendes Praktikum absolvierst, findest du mit Sicherheit heraus, ob der Steuerberaterberuf wirklich etwas für dich ist. Noch ein Tipp: Große Wirtschaftsprüfungsunternehmen wie PwC haben spezielle Programme für Berufseinsteiger, beispielsweise „Taxation 360°“. Dabei durchläufst du innerhalb von 18 Monaten verschiedene Bereiche. Sogar ein duales Studium im Bereich Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung als Basis für das Steuerberaterexamen ist hier möglich.
Welchen Studienabschluss du auch hast: In jedem Fall ist es üblich, neben deiner praktischen Tätigkeit an speziellen Vorbereitungskursen für die Steuerberaterprüfung teilzunehmen. Diese Kurse unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Dauer und Kosten. Wenn du Glück hast, bezahlt sie dein Arbeitgeber. Sobald du alle nötigen Bedingungen erfüllt hast, kannst du dich zur Steuerberaterprüfung bei der zuständigen Steuerberaterkammer anmelden. Um die Prüfung zu bestehen, musst du Fragen zu Themen wie Steuerrecht, Zollrecht, Handelsrecht, Rechnungswesen, Volks- und Betriebswirtschaft sowie Berufsrecht beantworten.
Bevor du dich offiziell Steuerberater nennen darfst, musst du noch die Bestellung zum Steuerberater bei der Steuerberaterkammer beantragen: Wenn du keine Vorstrafen und einen festen Wohnsitz hast, gesund bist und deine Vermögensverhältnisse geordnet sind, brauchst du nur noch alle benötigten Unterlagen einzureichen. Wenn alles seine Ordnung hat, bekommst du die Bestellungsurkunde ausgehändigt. Nun kannst du mit amtlicher Bestätigung als Steuerberater in den Beruf starten.
Neben
persönlichen Eigenschaften wie Spaß am Umgang mit Zahlen und Interesse an
steuerlichen und wirtschaftlichen Zusammenhängen solltest du kontaktfreudig und
serviceorientiert sein. Schließlich arbeitest du täglich mit Menschen zusammen.
Dabei spielen Seriosität und Glaubwürdigkeit eine große Rolle: Deine Mandanten
müssen sich auf dich verlassen können und sich immer ernst genommen fühlen.
Spezialisierungsmöglichkeiten
Spezialisierungen
Steuerberater/inM&A steht für Mergers & Acquisitions, zu Deutsch: Unternehmenszusammenführungen und -akquirierungen. Damit reagieren Unternehmen auf den steigenden Wettbewerbsdruck. Denn durch internationale Joint Ventures, Übernahmen oder Fusionen steigern sie ihr Wachstum und verbessern ihre Konkurrenzfähigkeit. Dich interessiert dieses Thema? Dann kannst du dich als Steuerberater bei PwC darauf spezialisieren.
Die Abkürzung steht für Foreign Account Tax Compliance Act, ein Steuergesetz in den USA. Seit seinem Inkrafttreten im Jahr 2010 verhindert FATCA, dass Steuerzahlungen umgangen werden, indem erwirtschaftetes Geld in Steueroasen im Ausland – zum Beispiel auf die Cayman Islands – geschafft wird. Das gilt besonders für Finanzinstitutionen, die nicht aus den USA stammen. Als Steuerberater solltest du stets auch internationale Entwicklungen im Steuerrecht verfolgen, um deinen Mandanten keine falschen Ratschläge zu erteilen.
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