Im Gegensatz zur Supervision, bei der die Supervisionsgruppe von einer Person geleitet wird, ist eine Intervision eine Gruppe von Menschen, also z.B. Psychotherapeuten, die alle einen ähnlichen Status haben. Diese beraten und coachen sich dann gegenseitig, indem sie sich bei der Lösungsfindung für spezifische Probleme behilflich sind. Beispielsweise kann es dabei um die eigene Persönlichkeit, den Umgang mit bestimmten Patienten oder Gruppendynamik gehen.
Beruf als Psychotherapeut - Arbeiten in der Psychologie
„Es ist leichter, zum Mars vorzudringen, als zu sich selbst“ – mit diesen Worten hatte Carl Gustav Jung nicht unrecht. Schließlich sind die wenigsten Menschen mit sich und ihrer Seele so im Reinen, dass selbst ein Profi keine noch so leichte psychische Schädigung finden könnte. Im Beruf als Psychotherapeut gehört es zu deinen Aufgaben, deinen Patienten dabei zu helfen, zu sich selbst vorzudringen. Durch gezielte Therapiemethoden unterstützt du sie dabei, psychische Leiden zu heilen, Traumata zu überwinden oder schwierige Situationen zu meistern.
Spezialisierungen
Psychotherapeut/inArbeitsalltag und Aufgaben als Psychotherapeut

Je nachdem, welche Art von Psychotherapeut du bist, worauf du dich spezialisieren und wo du arbeiten möchtest, können Arbeitsalltag und Aufgaben im Psychotherapeuten Beruf sich voneinander unterscheiden. Ein Ärztlicher Psychotherapeut darf Medikamente verschreiben und hat im Gegensatz zu einem Kinder- und Jugendpsychotherapeuten oder einem Psychologischen Psychotherapeuten einen medizinischen Schwerpunkt. Als Psychotherapeut kannst du in verschiedensten Beratungs- oder psychosomatischen Einrichtungen, psychiatrischen Kliniken, Forschungseinrichtungen oder Krankenhäusern eine Anstellung finden. Viele Psychotherapeuten möchten sich selbstständig machen und übernehmen bzw. gründen eine eigene Praxis für Psychotherapie.
Im klinischen Bereich arbeitest du im Team. Du besprichst mit deinen Kolleginnen, welche Patienten mit welchen Störungsbildern gekommen sind, wer entlassen wird und wer für wen zuständig ist. Anschließend beginnst du, deine Patienten in Einzel- oder Gruppentherapiesitzungen zu behandeln. Zwischendurch oder auch im Anschluss musst du deine Ergebnisse dokumentieren, um die Fortschritte deiner Patienten festzuhalten. In den Therapiesitzungen arbeitest du zwar ohne Kollegen, dazwischen musst du aber immer wieder mit ihnen Rücksprache halten. Wenn du deinen Beruf als Psychotherapeut eher im Bereich der Forschung siehst, kannst du beispielsweise an Universitäten arbeiten. Dort bist du etwa dafür zuständig, Langzeitstudien bei gewissen Krankheitsbildern durchzuführen, um eventuell sogar neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu erlangen. Die Ergebnisse könnten dann in Fachpublikationen veröffentlicht werden oder auch für die Pharmaindustrie von Interesse sein.
Solltest du dich selbstständig machen, bist du natürlich dein eigener Chef. Du kannst Termine an Patienten vergeben, die genau die psychischen Leiden haben, die dich besonders interessieren. In deiner eigenen Praxis kannst du natürlich selbst entscheiden, wann du arbeitest. Wenn du mit arbeitenden Menschen oder Schulkindern arbeitest, beginnt dein Arbeitstag dann aber oft erst am Nachmittag. Nach den Therapiesitzungen musst du dann – ebenso wie in den anderen Bereichen des Psychotherapeuten Berufs – die Inhalte und Feststellungen jeder Sitzung dokumentieren und dich auch mit der Abrechnung der Therapiesitzungen befassen, sonst bekommst du kein Geld.
Voraussetzungen für den Beruf Psychotherapeut
Um den Beruf als Psychotherapeut ergreifen zu dürfen, musst du ein Diplom- oder Masterstudium in Psychologie mit dem Schwerpunkt Klinische Psychologie (für Psychologische Psychotherapie), Medizin (für Ärztliche Psychotherapie) oder Pädagogik bzw. Musiktherapie (für Kinder- und Jugendpsychotherapie) sowie eine Zusatzausbildung mit Approbation abgeschlossen haben. Im Rahmen der drei- bis fünfjährigen Zusatzausbildung hast du bereits über 1800 Stunden Praxiserfahrung, z.T. in verschiedenen Bereichen gesammelt, um letztendlich optimal auf den Psychotherapeuten Beruf vorbereitet zu sein. Je mehr praktische Erfahrung du hast, desto bessere Chancen hast du auch auf dem Arbeitsmarkt. Es kommt bei der Frage, ob du ein guter Psychotherapeut sein wirst, aber nicht nur auf deinen Abschluss und deine bisherigen Tätigkeiten an. Es ist nämlich auch wichtig, dass du menschlich für diesen Beruf geeignet bist. Wenn du nur dann zufrieden bist, sobald du all deine Patienten heilen konntest oder dich zu sehr mit ihren Problemen identifizierst, dich also nicht abgrenzen kannst, wirst du auf Dauer nicht glücklich.
Spezialisierungsmöglichkeiten
Neben den bereits genannten Spezialisierungsmöglichkeiten (Psychologische Psychotherapie, Ärztliche Psychotherapie und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie), für die du dich ja bereits vor dem bzw. während deines Studiums entschieden hast, gibt es noch nahezu unzählige Bereiche, auf die du dich spezialisieren kannst. Welches Störungsbild interessiert dich am meisten? Möchtest du am liebsten Menschen mit Depressionen, psychogenen Störungen, Borderline, Sexualproblemen, Suchtmittel- oder anderen Abhängigkeiten behandeln? Dabei solltest du natürlich nach deinem persönlichen Interesse oder auch deinen bisherigen praktischen Tätigkeiten vorgehen. Stell diraußerdem die Frage, ob du in deinem Beruf als Psychotherapeut lieber in einer Praxis, einer Klinik, in der Forschung oder in sonstigen Einrichtungen arbeiten möchtest. Wenn du dich in ein Angestelltenverhältnis begibst, kannst du dir im Beruf als Psychotherapeut deine Patienten nicht immer aussuchen, verbringst zum Teil nur kurze Zeit mit ihrer Behandlung und wirst nach Tarif bezahlt. Machst du dich hingegen selbstständig, kannst du freier entscheiden, welche Patienten du annimmst und wie lange ihre Behandlung gehen soll. Möchtest du allerdings neben Privatpatienten auch Kassenpatienten behandeln, brauchst du eine Kassenzulassung. Wie du diese bekommen kannst, erfährst du im Karriereabschnitt.
Spezialisierungen
Psychotherapeut/inUnter einer posttraumatischen Belastungsstörung versteht man eine psychische Erkrankung, der mindestens ein traumatisches Erlebnis vorangegangen ist. Dabei kann ein Trauma in Bezug auf die eigene Person passiert sein oder auch bezüglich anderer Menschen (wenn man beispielsweise sieht, wie jemand sich schwer verletzt). Meist innerhalb von sechs Monaten nach dem Trauma tritt die posttraumatische Belastungsstörung ein, was sich durch das Auftreten von verschiedenen psychosomatischen und psychischen Symptomen äußert, wie beispielsweise Hilflosigkeit oder ein gestörtes Selbstverständnis.
ICD ist das Akronym für International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems. Dabei handelt es sich um einen von der Weltgesundheitsorganisation herausgegebenen Leitfaden, mit dessen Hilfe man quasi alle Diagnosen und Krankheiten klassifizieren kann. Der Name der derzeitig international gültigen Ausgabe lautet ICD-10. Alle Ärzte und Psychotherapeuten, die an vertragsärztlicher Versorgung teilnehmen, müssen ihre Diagnosen nach ICD-10 verschlüsseln, für Psychotherapeuten ist dabei besonders Kapitel V, Notation F00-F99 wichtig, denn darin geht es um psychische und Verhaltensstörungen. Die Posttraumatische Belastungsstörung wird beispielsweise mit ICD-10: F43.1 bezeichnet.
- Beratungskompetenz
- Einfühlungsvermögen
- Reflexionsfähigkeit
- Interesse an Menschen
- Psychische Stabilität
- MS Office
- Statistikprogramme, wie z.B. SPSS
