SSRI ist die Abkürzung für Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer, eine der bekanntesten Gruppen von Antidepressiva. Von allen Medikamenten werden sie am häufigsten bei der Behandlung von Depressionen eingesetzt, da es nur zu wenigen Nebenwirkungen kommt. SSRI bewirken eine verstärkte Ausschüttung und einen längeren Verbleib im Gehirn von Serotonin, einem Botenstoff, der eine stimmungsaufhellende Wirkung hat.
Beruf als Psychiater - Arbeiten in der Medizin
Manchmal, wenn uns Angst und Trauer übermannen, dann reichen schon das offene Ohr und der ehrliche Rat eines lieben Freundes aus, um uns wieder auf die Beine zu helfen. Doch leider kann auch der beste Freund nicht immer gegen die Sorgen ankommen, die einen Menschen plagen. Kommt es zu einer psychischen Störung, dann bedarf es professioneller Hilfe. Und reichen auch hier Gespräche nicht aus, dann muss ein Schmerz von der körperlichen Seite angegangen werden. Genau darin unterscheidet sich der Beruf als Psychiater von dem des Psychotherapeuten. Psychiater sind ausgebildete Fachärzte, die nicht nur mit den verbalen und nonverbalen Methoden der Psychotherapie vertraut sind, sondern auch Medikamente einsetzen dürfen, um ihren Patienten einen Weg aus Depressionen, Manien und anderen Leiden zu bieten. Alles, was es sonst noch über diesen spannenden und äußerst verantwortungsvollen Beruf zu wissen gibt, das verraten wir jetzt und hier.
Arbeitsalltag und Aufgaben als Psychiater

Als Psychiater oder auch Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie behandelst du vorwiegend Fälle, in denen psychische Erkrankungen und Störungen im Zusammenhang mit körperlichen Schädigungen stehen oder neurobiologische Ursachen haben. Und genau wegen dieser gegenseitigen Beeinflussung von Körper und Seele gehst du solche Störungen auch verstärkt von der medizinischen Seite an. Bei einer Depression würdest du zum Beispiel zwar auch, aber nicht nur versuchen, mit Gesprächen zu helfen, sondern beispielsweise auch Antidepressiva einsetzen, die einem Mangel am stimmungsaufhellenden Botenstoff Serotonin im Gehirn entgegenwirken. Gleichzeitig wirst du auch für die psychische Bewältigung von körperlichen Schäden, etwa bei einer Krebserkrankung, aufgesucht.
Zu deinem Aufgabenfeld im Beruf als Psychiater gehört die Behandlung von Suchtkrankheiten, Depressionen, Angstzuständen, Neurosen, Psychosen, Essstörungen, Manien und Schizophrenien. Auch mit Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen sowie psychischen Erkrankungen bei Menschen mit geistiger oder Lernbehinderung hast du es zu tun.
Du weißt im Beruf als Psychiater, wie psychische Erkrankungen entstehen, wie sie verlaufen, aber auch, wie sie bekämpft werden können. In Gesprächen und durch Tests, zum Beispiel Persönlichkeitsdiagnostik oder EKG-Untersuchungen, versuchst du zu erkennen, welches Krankheitsbild vorliegt und setzt dich mit der Geschichte des Patienten auseinander. Du hörst auch heraus, ob sich eine psychiatrische Störung ankündigt und versuchst, dem vorzubeugen. Auf die Diagnose folgt anschließend die Behandlung.
Psychotherapeutische Maßnahmen, zum Beispiel aus der Verhaltenstherapie und der Tiefenpsychologie, gehören im Beruf als Psychiater ebenfalls zu deinen Methoden. Seit 1994 ist die Psychotherapie Bestandteil der Facharztausbildung für Psychiatrie, du darfst also auch Kassenpatienten psychotherapeutisch behandeln.
Du arbeitest im Psychiater Beruf in privaten und Universitätskliniken, Fach- und Allgemeinkrankenhäusern oder deiner eigenen Praxis. Nur auf bestimmten Stationen mancher Kliniken wirst du es mit den besonders schweren Fällen zu tun haben, Sexualstraftätern beispielsweise. Am häufigsten aber behandelst du seelische Störungen aus allen gewöhnlichen Gesellschaftsschichten. Deine Arbeitszeiten richten sich wie bei den meisten anderen Ärzten nach der Einrichtung, in der du im Einsatz bist. In Kliniken und Krankenhäusern etwa wirst du auch Wochenend-, Nacht- und Bereitschaftsdienst leisten. In einer eigenen Praxis teilst du dir deine Arbeitszeit selbst ein, hast an einigen Tagen der Woche aber auf jeden Fall bis zum Abend geöffnet, da viele deiner Patienten berufstätig sind und daher erst nach ihrem Feierabend zu dir kommen können. Außerdem besteht immer die Möglichkeit, Termine individuell mit dem Patienten abzustimmen.
Weitere inhaltliche Optionen, die der Psychiater Beruf bietet, sind die Forschung und die Lehre. Dafür wird aber in der Regel der Doktortitel verlangt.
Voraussetzungen für den Beruf Psychiater
Im Beruf als Psychiater bist du Facharzt, und wie alle Fachärzte musst du zuallererst das Medizinstudium abschließen und die Approbation erlangen. Anschließend durchläufst du dann die fünfjährige Facharztausbildung. Über die genauen Inhalte bestimmen die Ärztekammern der jeweiligen Länder, einige Jahre davon verbringst du aber auf jeden Fall in der stationären psychiatrischen und psychotherapeutischen Patientenversorgung und in der Neurologie. Einige Zeit kannst du auch in der Kinder- und Jugendpsychiatrie, der Inneren Medizin oder der Allgemeinmedizin leisten.
Natürlich musst du aber auch noch ein paar andere Voraussetzungen für den Beruf als Psychiater erfüllen. Du brauchst ein dickes Fell, denn die Patienten, mit denen du zu tun hast, sind sicherlich keine einfachen Fälle. Außerdem musst du eine professionelle Distanz waren, vor allem, um deine Fälle nicht auch in deiner Freizeit mit dir herumzutragen.
Du brauchst Geduld und Empathie, schließlich sind die von psychischen Krankheiten betroffenen Menschen auf deine Unterstützung und deinen Rat angewiesen. Gleichzeitig hast du aber auch Interesse an den neurobiologischen und chemischen Vorgängen, die sich hinter den Erkrankungen und Behandlungsmethoden verbergen. Denn meistens bist du bei deinen Lösungsansätzen auf genau diese Vorgänge fokussiert.
Spezialisierungsmöglichkeiten
Im Beruf als Psychiater kannst du dich nach deiner Facharztausbildung auf ein Teilgebiet der Psychiatrie spezialisieren. Dazu gehören zum Beispiel die Suchtmedizin, die sich um Abhängigkeitsfälle kümmert, oder die Forensische Psychiatrie, in der du vor allem psychisch kranke Straftäter behandelst, ihre Glaubhaftigkeit bewertest und die Gefahr einer Rückfälligkeit prüfst.
Daneben gibt es noch die Psychopathologie, die Lehre des psychischen Erlebens und Handelns, das als nicht normal angesehen wird, die Sozialpsychiatrie, in der es um die Soziologie und Epidemiologie von psychischen Erkrankungen geht, die Gerontopsychiatrie, die sich auf psychische Erkrankungen älterer Menschen konzentriert, die Pharmakopsychiatrie, bei der die medikamentöse Behandlung im Fokus liegt, und die Biologische Psychiatrie, welche nach biologischen Methoden bei psychischen Störungen forscht.
Um im Psychiater Beruf solche Zusatzqualifikationen zu erlangen, musst du unterschiedlich lange in den entsprechenden Bereichen arbeiten, in der Regel zwischen einem und drei Jahren. Anerkannt werden sie dann von wissenschaftlichen Fachgesellschaften wie der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN).
Auch in der Psychotherapie kannst du dir Weiterbildungs- und Arbeitsschwerpunkte setzen. Hier kannst du aus den Bereichen Verhaltenstherapie, Psychoanalyse/Tiefenpsychologie, Gesprächstherapie und Gestalttherapie wählen.
Spezialisierungen
Psychiater/inEine Derealisation ist eine Ich-Störung und beschreibt das Fremdwahrnehmen der eigenen Umgebung. Auch wenn ein paar Details erkannt werden, erscheint die Umwelt unbekannt und unwirklich. Vor allem bei großer emotionaler Belastung, aber auch durch Drogen oder Schlafentzug kann es zur Derealisation kommen. Häufig kommt es auch zu einer Depersonalisation, bei der die eigene Identität und der eigene Körper als fremd wahrgenommen werden.
In der Medizin versteht man unter Bagatellisierung das Verharmlosen oder Herunterspielen der eigenen Erkrankung. Ein Patient will sich, vielleicht bewusst, vielleicht aber auch unterbewusst, nicht eingestehen, wie schwer sein Leiden ist. Vor allem Suchtkranke neigen Häufig zur Bagatellisierung. Ist dies ein bewusster Akt, spricht man auch von Dissimulation.
- Diagnostik, Behandlung und Prävention von psychiatrischen Erkrankungen und Störungen
- Funktionelle Diagnostik (EKG, EEG)
- Labordiagnostik (z.B. Drogenscreening)
- Bildgebende Verfahren (z.B. MRT, SPECT)
- Testpsychologische Diagnostik
- Verschiedene Therapiemethoden (u.a. Musiktherapie, Gestaltungstherapie)
- Unvoreingenommenheit
- Geduld
- Empathie
- Emotionale Intelligenz
- Abgrenzungsfähigkeit
