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Beruf als Pharmazeut - Arbeiten in der Pharmazie

„Bei Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.“ Und warum nicht den Pharmazeuten? Der kennt sich doch auch bestens mit Arzneimitteln aus. Schon, aber der Beruf Pharmazeut ist selber kaum verbreitet. Pharmazeut darfst du dich nämlich schon nach abgeschlossenem Pharmaziestudium samt zweitem Staatsexamen nennen. Damit kannst du dich zwar schon ins Berufsleben wagen, im Grunde ist das aber nur eine Zwischenetappe auf dem Weg zum Diplom, zur Approbation als Apotheker oder zum Doktortitel. Oder sogar zu allem zusammen. Verwirrt? Keine Sorgen, bei Fragen oder Unsicherheiten lesen Sie einfach weiter oder fragen Sie Ihren Karista-Redakteur. 

Arbeitsalltag und Aufgaben als Pharmazeut

Jobs als Pharmazeut Pharmazeut/in werden

Im Beruf als Pharmazeut gibt es drei große Einsatzgebiete: Apotheken, Pharmaindustrie und Lehre. Gehen wir mal der Reihe nach durch, was dich wo erwartet.

Das beliebteste Ziel im Beruf als Pharmazeut ist immer noch die Apotheke, sei es nun eine öffentliche oder eine Krankenhausapotheke. Um eine Apotheke führen zu dürfen, brauchst du aber die Approbation, über die du im Abschnitt zu den Voraussetzungen Näheres erfährst. Sonst bleiben dir nur Assistenzjobs. Als Apotheker arbeitest du vor und hinter den Kulissen. Du berätst und bedienst Kunden, gibst Medikamente raus und bist Ansprechpartner bei Fragen rund um frei verkäufliche und rezeptpflichtige Medikamente sowie alternative Heilmethoden.

Apotheken haben auch eigene Labore, in denen du selber Salben und andere Arzneien abmischst oder bereits zugelassene Medikamente erneut testest. Außerdem bist du für die Mitarbeiter und die Führung der Apotheke verantwortlich. Daneben kennst du dich im juristischen Bereich aus und weißt alles über Arzneimittel-, Betäubungsmittel-, Gefahrstoff- und Apothekenrecht. In einer Apotheke gibt es immer wieder auch mal Notdienste, schließlich werden auch nachts, sonn- und feiertags Medikamente gebraucht. Übrigens werden approbierte Apotheker, die nicht in einer Apotheke arbeiten, gerne auch allgemein als Pharmazeuten bezeichnet.

Die Pharmaindustrie wird derzeit aber immer beliebter. Hier dreht sich alles um die Herstellung, Prüfung, Optimierung und Verbreitung von Medikamenten. Du arbeitest meistens in der Forschung, kannst aber auch Aufgaben im Marketing oder Vertrieb übernehmen und als Pharmareferent bzw. Pharmavertreter in Apotheken und Kliniken neue Produkte vorstellen.

Im Bereich Lehre kannst du dich entweder an eine Karriere als Universitätsdozent wagen, oder du leitest in Berufsschulen angehende Pharmazeutisch-technische Assistenten und pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte an. Daneben warten aber noch ein paar weitere mögliche Nischen auf dich, in denen du im Beruf als Pharmazeut dein Glück finden kannst. Du kannst zum Beispiel als Ernährungsberater, bei Krankenkassen oder im öffentlichen Dienst arbeiten. Dort besteht sogar die Aussicht auf eine Verbeamtung. 

Voraussetzungen für den Beruf Pharmazeut

Im Beruf als Pharmazeut musst du dich spätestens nach dem zweiten Staatsexamen deines Pharmaziestudiums für eine Richtung entscheiden. Wenn du in einer Apotheke arbeiten möchtest, kommst du um die Approbation nicht herum. Dafür absolvierst du ein praktisches Jahr, von dem mindestens die Hälfte in einer Apotheke geleistet wird, und beendest diese Zeit mit dem dritten Staatsexamen. Hast du die Approbation ergattert, darfst du offiziell eine Apotheke leiten. Jeder Apotheker ist also von Beruf Pharmazeut, aber nicht jeder Pharmazeut ist Apotheker.

Möchtest du lieber in der Industrie arbeiten, dann ist die Approbation vielleicht nicht Pflicht, aber trotzdem gerne gesehen. Eine andere Möglichkeit wäre, einen Aufbaustudiengang anzuhängen und in dessen Rahmen deine Diplomarbeit zu schreiben. Die kann aber auch mit dem praktischen Jahr verbunden werden. An ein paar wenigen Unis wird mittlerweile sogar ein Masterstudiengang Pharmazie angeboten.

Hauptsächlich entscheidet man sich in der Pharmazie aber für das Diplom, um einen Vorgeschmack auf die Promotion zu bekommen. Der Doktortitel ist nämlich eine häufige Einstellungsvoraussetzung im Beruf als Pharmazeut, gerade in der Forschung. Als Diplom-Pharmazeut findest du in der Industrie oder generell in der Forschung sonst nur Assistenzjobs, zum Beispiel als wissenschaftlicher Assistent. Die leitenden Positionen, aber auch Jobs als Dozent sind den Doktoren vorbehalten.

Da übrigens, ähnlich wie in der Medizin, viele Fachausdrücke auf dem Lateinischen basieren, kann es nicht schaden, wenn du hier die nötigen Kenntnisse hast.

Spezialisierungsmöglichkeiten

Im Beruf Pharmazeut stehen dir einige Spezialisierungsmöglichkeiten offen. Für viele davon musst du aber an bestimmten einjährigen Weiterbildungen teilnehmen, für die wiederrum das Diplom oder die Approbation Voraussetzung sind. Denn die meisten Spezialisierungen leitet die Apothekerkammer. Du kannst dich natürlich auch auf anderen Wegen weiterbilden, aber gerade diese Seminare der Apothekerkammer erlaubt dir dann das Führen eines offiziellen Fachtitels.

Mögliche Gebiete im Beruf Pharmazeut sind für dich beispielsweise die Ernährungsberatung, die Gesundheitsförderung oder Naturheilverfahren und Homöopathie. Weitere Spezialgebiete sind die Onkologische Pharmazie oder die Geriatrische Pharmazie für pflegebedürftige Patienten. Daneben gibt es die Pharmazeutische Chemie, Biologie oder Technologie, die Pharmakologie, die die generelle Wirkung von Stoffen auf Lebewesen betrachtet, die klinische und die Kastrophenpharmazie, die sich um die Versorgung mit Medikamenten in Katastrophengebieten kümmert.

Spezialisierungen
Pharmazeut/in
Fachjargon
Aut idem

Wenn ein Arzt ein Medikament verschreibt, dann steht es dem Apotheker offen, das Medikament durch ein günstigeres zu ersetzen, wenn es bezüglich Wirkstoff, Darreichungsform, Dosierung und Packungsgröße dem verschriebenen Medikament entspricht. Dafür muss der Arzt auf dem Rezept die Wörtchen „aut idem“ schreiben oder ein Häkchen davor setzen.

Generikum

Ein Generikum ist ein Nachahmerpräparat, also ein Arzneimittel, das wirkstoffgleich ist mit einem Medikament, das es unter einem Markennamen bereits gibt. Dafür muss aber erst der Patentschutz abgelaufen sein. Generika sind meistens preiswerter als das Original, die Qualität ist aber die gleiche. In der Pharmaindustrie kannst du unter anderem für das Herstellen und Testen von Generika verantwortlich sein.

N1, N2, N3

Mit N1, N2 oder N3 werden die Größen von genormten Arzneiverpackungen angegeben. N1 bezeichnet dabei die kleinsten Packungen, die bei Akutfällen oder zum Testen der Verträglichkeit herausgegeben werden. Packungen in der Größe N2 werden herausgegeben, wenn eine Krankheit nicht dauerhaft ist. N3, die größte Packungen, bekommt man zur Langzeittherapie.

Wusstest du schon, dass...
  • es in Deutschland über 23.000 Apotheken gibt?
  • man nur als approbierter Apotheker eine Apotheke leiten darf? Dafür musst du nach dem Pharmaziestudium ein praktisches Jahr und das dritte Staatsexamen anhängen.
  • du nach dem zweiten Staatsexamen einen Aufbaustudiengang samt Diplom anhängen kannst? Bestehst du hier, darfst du dich Diplom-Pharmazeut nennen. Mittlerweile gibt es an einigen wenigen Universitäten aber auch einen Masterstudiengang Pharmazie.
Was man kennen und können sollte
Arzneimittelkenntnisse
  • Risiken und Nebenwirkungen
  • Inhaltsstoffe
  • Wirkung
  • Zusammensetzung
  • Herstellung
Apothekenspezifische Skills (für approbierte Apotheker)
  • Kundenfreundlichkeit
  • Unternehmensführung
  • Personalleitung
  • Rechtliche Grundlagen
  • Lateinische Fachbegriffe
Verwandte Berufsfelder:
Pharmazeut als Beruf - Infos zur Arbeit in der Pharmazie

Beruf als
Pharmazeut/in

Pharmaziepraktikant, Apotheker, Diplom-Pharmazeut Bevorzugte Studiengänge
Work-Life-Balance: bis 40 Stunden: Entspannt
Durchschnittliches Einstiegsgehalt: 750-4100 €
Männer/Frauen-Relation 4/6
Bewerber pro Stelle: 35 Bewerber
Spitzenverdiener 15.000 €