Vor jeder Vertragsgestaltung steht die Sachverhaltsermittlung. Du überprüfst Sachverhalte aus der Vergangenheit unter Berücksichtigung von Rechtsnormen (Entscheidungsjurisprudenz) und analysierst prognostizierte Gestaltungen des Rechts (Vertragsjurisprundenz). Beide Teildisziplinen sind Aufgaben der Sachverhaltsermittlung.
Beruf als Notar - Arbeiten im öffentlichen Dienst
Urkunden aufsetzen und Vertragsabschlüsse überwachen. Mit Scheidungspapieren das Ende von Ehen beurkunden oder durch Eheverträge zwei Menschen auch offiziell miteinander verbinden. Firmen verschmelzen und Grundstücke verkaufen. Als Notar hat man immer alle Hände voll zu tun, egal ob man sich auf Familien-, Grundstücks- oder Handelsrecht spezialisiert hat. Daher ist es auch durchaus die Regel, dass man bis zu 10 Stunden am Tag für seine Mandanten arbeitet. Juraabsolventen haben es zurzeit bei der Suche nach einem geeigneten Notar Beruf deshalb auch nicht sonderlich schwer. Das gilt zumindest, wenn sie in einer Großstadt leben.
Spezialisierungen
Notar/inArbeitsalltag und Aufgaben als Notar

Die meisten Jurastudenten bewerben sich nach ihrem Studium zunächst in einer Anwaltskanzlei. Vor allem BaWü und Niedersachen gehört das zum Pflichtprogramm, da man dort Rechtsanwaltsnotar wird und fünf Jahre als Anwalt arbeiten muss, bevor man als Notar tätig werden kann. Natürlich kannst du dich auch in einem Notarbüro bewerben und dort arbeiten. Der direkte Schritt in die Selbstständigkeit ist jedoch unüblich und in den meisten Bundesländern auch nicht möglich.
Es ist offensichtlich, dass der Notar-Beruf ein abwechslungsreiches Arbeitsfeld bietet. Du hast täglich mit unterschiedlichen Sachverhalten zu tun und gerätst in verschiedenste Situation, über die du sicher manchmal auch schmunzeln musst. Andere bringen dich vielleicht auch mal zum Verzweifeln. Aber egal, mit welchen Mandanten und Fällen du dich gerade beschäftigst, du musst beiden Vertrags- oder Urkundenpartnern immer die bestmögliche Beratung geben und darauf achten, neutral und verschwiegen zu bleiben. Denn das sind die beiden wichtigsten Eigenschaften eines Notars.
Der Arbeitsalltag eines Notars ist überwiegend ein Büroalltag und findet an deinem Schreibtisch statt. Nach deinem Studium fängst du in den meistens Bundesländern zunächst einmal als Notar Assessor an und lernst zwei bis drei Jahre alles Wichtige über den Arbeitsalltag des Notars kennen. Hierzu gehören, dass du dem Notar, für den du arbeitest, unter die Arme greifst und ihm beispielsweise bei der Bearbeitung von Akten hilfst. Danach kannst du dann selbst als Notar durchstarten und selbständig, dein eigenes Büro gründen.
Egal, ob du erst als Notar Assessor beginnst oder bereits mitten im Job bist, der Beruf des Notars unterscheidet sich nicht viel. Du checkst morgens zunächst einmal E-Mails, telefonierst mit Mandanten oder Kollegen, beantwortest die Post und suchst die passenden Akten zu den zu betreuenden Mandanten heraus. Du vereinbarst Termine für Beurkundungen und wartest darauf, dass die Mandanten zu dir ins Büro kommen. Als Notar finden deine Aufgaben nur sehr selten außer Haus statt. Ausnahmefälle sind, wenn du als Notar beispielsweise ein Testament beurkunden sollst und dein Mandant bereits bettlägerig ist. Dann muss dieser Mandant natürlich nicht zu dir ins Büro kommen, sondern wird zu Hause von dir besucht. Auch bei Hauptversammlungen von Aktiengesellschaften, die eine Beurkundung oder ein Protokoll benötigen, bist du anwesend.
Du siehst bereits, dass du sehr viel Kontakt mit Menschen hast. Auf jede Situation musst du dich daher auch neu einstellen können. Da du dir die Mandanten selbstständig einteilst, bist du als Notar nicht wirklich an Bürozeiten gebunden. Daher kannst du theoretisch auch keine Überstunden machen, schließlich gibt es keine festen Arbeitszeiten. Trotzdem solltest du dich darauf einstellen, dass 10 Stunden am Tag ein normales Pensum sind und du auch manchmal am Wochenende Termine wahrnehmen musst, wenn beispielsweise Versammlungen von Vereinen stattfinden.
Voraussetzungen für den Beruf Notar
Du hättest schon längst deinen Kopf irgendwo vergessen, wenn er nicht angewachsen wäre, und bist einfach ein hoffnungsloser Chaot? Dann kannst du deine Vision vom Notarberuf direkt an den Nagel hängen. Termine und Fristen sind für einen Notar nämlich sehr wichtig. Und solltest du einen vereinbarten Termin vergessen, kommt das alles andere als gut an. Daher musst du sehr gut organisiert sein und auch wissen, wie viele Mandanten und Fälle du an einem Tag bearbeiten kannst. Als Notar bist du immerhin ein Freiberufler und daher ist es auch dir selbst überlassen, wie viele Mandanten du schlussendlich annimmst. Grundsätzlich gilt, dass du aufgrund der Rechtsgewährungspflicht erst einmal jeden Mandanten und Auftrag annehmen musst und ihn dir nicht nach irgendeiner Präferenz aussuchen darfst. Passt es dir allerdings zeitlich gar nicht, ist es dir natürlich erlaubt, Aufträge abzulehnen.
Für den Job des Notars wird vorausgesetzt, dass du sehr gute Noten, einen lückenlosen Lebensaufbau und Praktika vorweisen kannst. In dieser konservativen Branche sind Noten und Leistungen nämlich das Allerwichtigste, daher solltest du mindestens ein Staatsexamen als Prädikatsexamen mit „voll befriedigend“ abgeschlossen haben. Wenn du dann noch mit sehr guten Deutschkenntnissen und einer Fremdsprache überzeugen kannst, hast du schon so gut wie gewonnen.
Bist du erst einmal angestellt, arbeitest du mit vielen Menschen aus den unterschiedlichsten Verhältnissen zusammen. Du tauchst in ein ganz normales Familienleben ein, bist teilweise auch aber im Konzernbereich unterwegs, wenn zum Beispiel eine GmbH gegründet wird, oder hilfst einem Brillenbauer bei dem Erwerb einer Immobilie. Natürlich gibt es auch schwierige Fälle, es ist daher sehr, sehr wichtig, dass du alle wichtigen Informationen aus den Mandanten herauskitzelst, die für den Vertrag relevant sind. Du bist also auch eine Art Sherlock Holmes der Sachverhaltsermittlung. Im Laufe der Jahre lernst du, die richtigen Fragen zu stellen, um die richtigen Antworten zu erhalten.
Spezialisierungsmöglichkeiten
Im Beruf des Notars hast du neben einer beratenden Funktion auch immer eine prüfende Kontrollfunktion und musst bei Vertragsabschlüssen dafür sorgen, dass keine einseitige Beratung stattfindet, sondern im Interesse beider Vertragspartner handeln. Dabei gilt, dass du neutral und verschwiegen bleibst. Beurkundest du beispielsweise einen Hausverkauf und bist der Meinung, dass der Preis für das Haus viel zu niedrig ist, darfst du dich trotzdem nicht einmischen. Das ist manchmal sicher nicht ganz so einfach.
Allgemein gilt, dass du auch häufig mit Kollegen zusammenarbeitest, um mithilfe von Diskussionen Rücksprache zu halten und Feedback einzuholen. Je nach dem, in welchem Rechtsgebiet du arbeitest, fallen dann natürlich deine genauen Aufgaben aus. Keine Frage, dass du Weiterbildungen besuchen und Fachprüfungen ablegen musst, damit du für den jeweiligen Bereich auch optimal vorbereitet bist. Als Notar für Familienrecht zum Beispiel setzt du Eheverträge auf und bist bei Eheschließungen und Scheidungen anwesend, um diese notariell zu beurkunden. Als Notar, der sich im Handelsrecht aufhält, kümmerst du dich im Gegensatz dazu um Eintragungen von Gesellschaften.
Spezialisierungen
Notar/inIm Beruf des Notars ist es sehr wichtig, dass du Neutralität wahrst und objektiv bleibst. Bei Hausverkäufen musst du zum Beispiel darauf achten, dass keine einseitige Beratung bei Käufer und Verkäufer stattfindet, sondern dass du das Bestmögliche für beide Seiten herausarbeitest und klarstellst. Finde heraus, was beide Parteien wollen und schlage dich nicht auf eine Seite.
Neben der Neutralität ist es auch von großer Bedeutung, dass du einer Verschwiegenheitspflicht unterliegst. Alles, was du während der Ausübung deines Amtes erfährst, fällt darunter. Auch wenn du den Beruf später einmal aufgibst, bleibt diese Pflicht weiterhin bestehen.
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