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Mikrobiologe als Beruf - Arbeiten in der Biologie

Wir kennen tausende Arten an Mikroorganismen. Wir nutzen sie für die Produktion von Bier, Antibiotika und Selbstbräuner (Dihydroxyacteon) und dabei ist das aller Voraussicht nach nur ein Prozent oder weniger aller existierenden Arten. Die Mikrobiologie ist eine ganz andere Welt. Unzählige Bakterien, die unterschiedlicher nicht sein können. Sie helfen unserem Körper bei der Verdauung und produzieren in der Natur einzigartige Stoffwechselprodukte, die uns heutzutage mittels Biotechnologie und modernster Verfahren im großen Stil zunutze machen. Im Beruf als Mikrobiologe ist es deine Aufgabe, den kleinsten Lebewesen unseres Planeten näher zu kommen, ihre unglaublichen Anpassungen und Fähigkeiten zu studieren und sie für uns Menschen nutzbar zu machen.

Spezialisierungen
Mikrobiologe/-biologin

Arbeitsalltag und Aufgaben als Mikrobiologe

Stellen als Mikrobiologe Mikrobiologe/-biologin werden

Im Beruf als Mikrobiologe bist du hauptsächlich im Labor. Dort kümmerst du dich um deine Bakterienstämme, setzt Schüttelkulturen an und versuchst, alle Petrischalen und sonstigen Gefäße möglichst steril zu halten. Resistenzen und fremde Bakterien können dir deine teilweise lange dauernden Versuchsdurchführungen schnellstens beenden.

Dein Alltag im Beruf Mikrobiologe richtet sich natürlich nicht nach deinen Essgewohnheiten, sondern nach den Mikroorganismen, mit denen du arbeitest. Das kann natürlich anstrengend sein und erfordert oft einiges an Flexibilität und Organisationsaufwand, andererseits kannst du mit zunehmender Erfahrung auch deine Versuche besser planen und dir den Tag dementsprechend gestalten.

Der größte Unterschied im Berufsalltag besteht zum einen darin, ob du in der freien Wirtschaft arbeitest oder aber auch nach deinem Studium an der Hochschule bleibst und dich der Forschung widmest. In der freien Wirtschaft findest du deinen Weg in die Biotech- und Pharmaunternehmen. Dort geht es entweder um die Forschung und Entwicklung neuer Synthesewege, geeigneter Arzneimittel oder nützlicher Metabolite, die die Mikroorganismen produzieren; oder aber um die Produktion etablierter Produkte. Hier stehen die Arbeitsschritte fest, die Produktion muss überwacht, die Qualität sichergestellt werden. Andererseits ist es deine Aufgabe, das Maximum aus der Produktion herauszuholen. Deshalb stehst du in engem Kontakt mit der Forschungsabteilung und besprichst Inkubationstemperaturen, Konzentrationen und Volumina zugegebener chemischer Verbindungen. Auch die gentechnische Veränderung von Modellorganismen spielt in der Wirtschaft eine wichtige Rolle. So wird Vitamin C heutzutage über gentechnisch veränderte Mikroorganismen hergestellt. All das wird im Team erforscht. Deshalb stehst du in ständigem Kontakt mit deinen Laborkollegen und Vorgesetzten. Im Labor gilt: Eine Hand wäscht die andere, ganz ohne Bezug zur Sterilität versteht sich.

Voraussetzungen für den Beruf Mikrobiologe

Steriles Arbeiten im Beruf als Mikrobiologe ist Pflicht. Einerseits verhinderst du damit mögliche Resistenzen und Verunreinigungen, andererseits sparst du dir damit auch eine Menge unnützer Sisyphos-Arbeit. Ansonsten musst du überaus sorgfältig arbeiten können, schließlich arbeitest du im Beruf als Mikrobiologe oftmals mit den kleinsten Volumina. Ob nun ein oder zwei µl in der Pipette sind, macht für das menschliche Auge nichts aus, für die Mikroorganismen ist es aber wie 0 und 1 für den Computer. Neben dem Laborhandwerk setzt aber auch die Dokumentation im Laborbuch und die Analyse deiner Ergebnisse Sorgfalt und Präzision voraus. Analytisches und logisches Denken helfen dir im Beruf als Mikrobiologe, deine Ergebnisse sinnvoll zu interpretieren und ein fundiertes Hintergrundwissen über die Stoffwechselvorgänge und Eigenschaften der Organismen mit denen du arbeitest, runden deine Arbeitsanforderungen im Groben ab.

Da du im Labor oft zwischen verschiedenen Geräten hin und herrennst und die meisten Arbeiten im Stehen erledigt werden, solltest du nicht allzu faul sein oder früh schlapp machen. Wenn deine Proben aber inkubieren, kannst du dich ja zwischendurch immer wieder ausruhen.

Die Laborarbeit erledigst du selten ganz alleine. Oft arbeitest, forschst und entwickelst du im Team. Neben vielen Kollegen mit gleicher Qualifikation hast du aber auch Kontakt mit Tas, Azubis, Doktoranden und Professoren. Meistens geht es im Labor sehr locker und gelassen zu, allerdings sollte man schon ein kommunikativer Mensch sein, schließlich greift man sich im Labor oft gegenseitig unter die Arme.

Deine Praktika sollten dich bereits auf die Arbeit am Mikroskop vorbereitet haben. Auch eine gewisse Geruchstoleranz solltest du mitbringen, denn viele Mikroorganismen produzieren übelriechende Gase. Vor allem  bei halbwegs geschlossenen Kulturgefäßen kann das nach dem Öffnen unangenehm werden.

Neben der intensiven praktischen Arbeit wirst du dich auch in die Literatur einarbeiten. Dazu solltest du vor englischsprachigen Papern nicht zurückschrecken, schließlich werden in vielen Laboren auch wöchentlich neue Forschungsergebnisse anderer Gruppen präsentiert. Im Beruf als Mikrobiologe gehört die ständige Weiterbildung und Recherche zur alltäglichen Arbeit.

Spezialisierungsmöglichkeiten

Die Biotechnologie hat sich in den letzten Jahren extrem aufgefächert. Mittlerweile gibt es viele unterschiedliche Minibranchen, in denen du dich im Beruf als Mikrobiologe spezialisieren kannst. Allein die Lebensmittelindustrie bietet dir viele Jobmöglichkeiten. Die mikrobiologische Arbeit bleibt im Grunde gleich, andere Aufgaben können aber stark variieren. Das hat natürlich damit zu tun, mit welchen Mikroorganismen du zurzeit arbeitest und welche Produkte hergestellt werden.

Neben der Lebensmittelindustrie bietet sich auch die Pharmaindustrie an. Hier geht es insbesondere darum, Arzneimittel herzustellen. Dies geschieht oftmals mit geeigneten natürlichen oder gentechnisch veränderten Bakterienstämmen. Hier benötigst du vor allem viel Ausdauer, denn von der grundlegenden Forschung bis zur klinischen Studie und Lizensierung vergehen oft mindestens drei, eher aber fünf bis sieben Jahre.

Neben den vielen nützlichen Einsatzmöglichkeiten von Mikroben und Kleinstorganismen gehören diese im Gesundheitswesen zu den größten Gefahrenquellen. Multiresistente Erreger können ganze Krankenstationen lahmlegen und Patienten in Lebensgefahr bringen. In Krankenhäusern kontrollierst du die Einrichtung und Geräte daher auf mögliche Erreger und hältst auch Ausschau nach Neisseria meningitidis, Bodetella pertussis und Salmonella.

Fernab der Forschungsarbeit kannst du dich im Beruf Mikrobiologe natürlich auf den Außendienst oder PR spezialisieren. Im Außendienst vertreibst du die Produkte deines Unternehmens. Das können hochempfindliche Analysegeräte sein, kleinste Laborausstattung wie Röhrchen bis hin zu Enzymen, Kits oder gezielt veränderte Spezies. Hier geht es vor allem um deine Verkaufskünste. Du solltest einiges an Laborerfahrung mitbringen, um deinen Gesprächs- und Verhandlungspartnern auf Augenhöhe zu begegnen.

Im Bereich PR & Redaktion bist du für Wissenskommunikation verantwortlich, also Forschungsergebnisse in Pressemitteilungen umzuschreiben, Werbung und Anzeigen für dein Unternehmen zu schalten oder in Wissensredaktionen neue Forschungstrends und –ergebnisse in spannende Artikel für die Fachwelt oder Laien umzuwandeln. Hier solltest du entweder Weiterbildungen in Anspruch nehmen oder aber nebenher praktische Erfahrungen sammeln, wenn du einen Wechsel aus dem Beruf als Mikrobiologe planst.

Spezialisierungen
Mikrobiologe/-biologin
Fachjargon
FRET/BRET

Die Abkürzung steht für Fluoreszenenz-Resonanzenergietransfer/Biolumineszenz-Resonsanzenergietransfer. Beide Verfahren dienen der Zellanalyse und weisen die Interaktion von Proteinen nach oder bestimmen die Konzentration von Nucleinsäuren.

RBS

Die Abkürzung bedeutet Ribosomenbindungsstelle. Die RBS ist ein Sequenzstück der mRNA bei Prokaryoten und ist der Startpunkt der Translation.

miRNA

Hierbei handelt es sich um kleine, nicht kodierende RNA-Stücke, die in Zellen regulatorische Funktionen ausüben. So spielen sie eine wichtige Rolle beim Gen-Silencing, also der Genregulation. Die Expression der Gene wird hierbei auf post-transkriptioneller Ebene gehemmt.

Wusstest du schon, dass...
  • dass von etwa 100.000 geschätzten Bakterienspezies nur etwa ein Prozent im Labor kultivierbar ist? Manche Forscher sagen, es gäbe vermutlich bis zu einer Million verschiedener Arten. Damit könnten wir im Labor lediglich mit 0,1 Prozent aller Arten arbeiten.
  • Antoni van Leeuwenhoek im Jahr 1675 die ersten Bakterien und Protozoen entdeckt hat? Er nannte beide „animalcules“.
  • jedes Jahr über 80.000 Tonnen Vitamin C (Ascorbinsäure) hergestellt werden? Dafür verwendet die Industrie gentechnisch veränderte Mikroorganismen.
Was man kennen und können sollte
Fachliche Kenntnisse (Methodik)
  • PCR
  • SDS
  • Mikroskopieverfahren (FRET, BRET,…)
  • Gentechniken (Transformation,…)
Sonstige Kenntnisse
  • Englisch (Wort und Schrift)
  • Programme (SeqBuilder, Illustrator,…)
  • Geduld
  • Eigenständigkeit und teamfähig
Verwandte Berufsfelder:
Mikrobiologe/-biologin als Beruf - Aufgaben und Infos

Beruf als
Mikrobiologe/-biologin

Molekularbiologe, Molekularbiologin, Biotechnologe, Biotechnologin Bevorzugte Studiengänge
Work-Life-Balance: 40-55 Stunden: Normal
Durchschnittliches Einstiegsgehalt: 2000-3400 €
Männer/Frauen-Relation 6/4
Bewerber pro Stelle: 35 Bewerber
Spitzenverdiener 7500 €