Ein Exposé dient der Vorstellung eines Buchprojektes. Der Autor versucht mit seinem Exposé den Lektor von seiner Idee zu überzeugen. Ein Expose enthält eine Inhaltsangabe, die Vorstellung der Charaktere, des Autors sowie Informationen über die Zielgruppe und das Genre.
Beruf als Lektor - Arbeiten im Verlagswesen
Hinter jedem erfolgreichem Mann steht eine starke Frau – hinter jedem erfolgreichem Autor steht ein fleißiger Lektor. Ohne Lektoren wäre die Welt der Literatur nicht die gleiche. Sie wählen Manuskripte aus, kämpfen für die Aufnahme ins Verlagsprogramm und begleiten Autoren beim Schreibprozess. So geben sie immer wieder den nötigen Input, wenn das Manuskript mal vom Weg abkommt oder schlicht die Inspiration fehlt. Wenn es um Rechtschreib- und Grammatikfehler geht, finden sie selbst die Nadel im Heuhaufen. Selbst bei der Werbung kann ein Lektor mit von der Partie sein. Wie du den spannenden Beruf des Lektoren ergreifen kannst und was dich sonst noch erwartet, erfährst du nun bei uns.
Spezialisierungen
Lektor/inArbeitsalltag und Aufgaben als Lektor

Erst einmal vorweg. Nicht jeder Lektor betreut ausschließlich Romanautoren. So ist das Aufgabenfeld weit umfassender. Viele Lektoren sind beispielsweise dafür zuständig, den Fehlerteufel aus Texten aller Art zu verjagen, sei es nun eine wissenschaftliche Arbeit, eine Werbebroschüre oder auch ein Kochbuch. Denn nach stundenlanger Arbeit übersieht auch der beste Autor schnell die offensichtlisten Fehler. Der frische, unvoreingenommene Blick fehlt einfach. Die Rechtschreib- und Grammatikprüfung von Texten jeder Art zählt daher zu den Hauptaufgaben im Lektoren Beruf. Texte gehen ein, werden von dir als Lektor geprüft und als korrigierte Fassung zurückgesendet. In diesem Fall spricht man daher auch oft vom Korrektor. Auch wenn die Prüfungen durch EDV immer mehr erleichtert werden, ganz verzichten kann man auf dein gutes Auge als Lektor einfach nicht.
Als Verlagslektor sieht dein Berufs-Alltag dagegen ganz anders aus. Du betreust ein gesamtes Buchprojekt. Dafür müssen zu Beginn stapelweise Manuskripte gesichtet und beurteilt werden. Hast du einen Autor und ein Manuskript entdeckt, an dessen Zukunft du glaubst, ist es deine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass der Funke auch auf den Verlag überspringt. Dafür fertigst du ein Gutachten mit einer inhaltlichen Zusammenfassung und einer Beurteilung an. Auch wenn du selbst Feuer und Flamme bist, geht es dabei nicht nur um deine persönliche Meinung, sondern vor allem darum, warum das Buch die Zielgruppe erreichen und zum gewünschten (kommerziellen) Erfolg gelangen kann. Auch hier solltest du nicht vergessen – es geht nicht immer um Romane. Der Großteil der Literatur besteht aus Sachbüchern.
Als nächstes geht es an den Herzteil des Lektor Berufes – die Autorenbetreuung. Denkst du, dass du Däumchen drehend dasitzt und auf das fertige Manuskript wartest, um diesem den letzten Feinschliff zu geben, hast du den Lektoren Beruf falsch verstanden. Vielmehr bist du die Schnittstelle und der Vermittler zwischen Autor, Verlag und Übersetzer. Du koordinierst Termine, klärst welche Rechte eingeholt werden müssen und unterstützt den Autor durch Recherche. Zudem erarbeitest du gemeinsam mit dem Verlag Vorgaben, wie beispielsweise inhaltliche Schwerpunkte, Sprachstil und Struktur des Textes. Nun mag es ja leicht sein, diese Vorgaben zu erarbeiten, eine ganz andere Aufgabe ist aber, den Autor von eben Diesen zu überzeugen. Für den Autor ist ein Buch sein Baby, jede Veränderung kommt einer Verletzung gleich. Dazu gehört schon eine ganze Portion Durchsetzungsfähigkeit und Sensibilität.
Doch selbst das beste Buch wird schnell zum Ladenhüter, wenn es kein ansprechendes Cover, einen unpassenden Klappentext und keine Werbung zugestanden bekommt. Als Lektor bist du auch hier gefragt. Du schreibst die Kapitelüberschriften, Klappentexte und Autorenprofile, erstellt das Inhaltsverzeichnis und legst den Grafikern Bilder und Illustrationen vor. Und für all die Arbeit musst du dich damit zufrieden geben, dass dir lediglich im Nachwort ein Dankesgruß gewidmet wird.
Voraussetzungen für den Beruf Lektor
Viele Wege führend nach Rom – oder ins Verlagswesen. Ob Hochschulstudium einer Sprach- oder Gesellschaftswissenschaft oder gar eine Ausbildung im Bereich Medien und Buchhandel, Möglichkeiten Lektor zu werden gibt es viele. Nach einem Studium bietet sich ein Volontariat besonders an um den Übergang von Theorie zu Praxis einzuleiten. Während du im Studium die Grundlagen erlernt hast, erfährst du im Volontariat die fürs Berufsleben bedeutenden Feinheiten und Besonderheiten.
Auch wenn du vieles, was du für den Lektoren Beruf benötigst erlernen kannst, einige Eigenschaften solltest du von Natur aus mitbringen, um erfolgreich zu sein. Die Liebe zur Literatur und Sprache steht an oberster Stelle. Wartet ein turmhoher Stapel an Manuskripten auf dich, solltest du dich auf jedes von ihnen freuen und mit dem gleichen Enthusiasmus lesen. Denn wer weiß, vielleicht liegt ja ein Rohdiamant auf deinem Schreibtisch, der nur darauf wartet von dir zum Bestseller geschliffen zu werden! Doch gerne zu lesen reicht noch nicht, denn schließlich musst du auch mit dem Text arbeiten können. Es zählt also nicht nur was da ist, sondern was du daraus machen kannst. Dafür brauchst du ein gutes Auffassungsvermögen und Textverständnis. Noch dazu sollte es dir leicht fallen, dich auf verschiedene Sprachstile einzulassen. Im Bereich der Textkorrektur sind perfekte Grammatik und Rechtschreibkenntnisse natürlich die Grundlage.
Übrigens, träumst du insgeheim davon deinen eigenen Namen auf der Titelseite eines Romans zu sehen, dann solltest du dir zweimal überlegen, ob du Lektor werden möchtest. Denn du setzt nicht deine eigenen Ideen um, sondern holst das Beste aus der Idee eines anderen heraus. Und sollte eine Wortschöpfung doch aus deiner Feder stammen, wirst nicht du die Lorbeeren einsammeln!
Spezialisierungsmöglichkeiten
Neben dem klassischen Lektorat gibt es die Möglichkeit, sich zu spezialisieren. Eine typische Spezialisierung im Lektor Beruf ist das Wissenschaftslektorat. Wie der Name schon verrät, konzentrierst du dich voll und ganz auf wissenschaftliche Veröffentlichungen. Doch dabei geht es um weit mehr als Fachliteratur. Deine Kunden können ebenso Studenten und Doktoranten sein, die einen prüfenden Blick auf ihre Abschlussarbeit benötigen.
Eine andere Möglichkeit ist die Arbeit als Werbelektor. Auch hier wird der Kern der Tätigkeit vom Arbeitstitel vorweggenommen. Du wirfst dein geschultes Auge nicht auf Bücher, sondern auf Werbemittel – und zwar von der Visitenkarte bis zum Werbekatalog. Deine Auftraggeber sind PR- und Werbeagenturen, Grafikagenturen aber auch Unternehmen und Privatpersonen.
Generell gibt es zwei klassische Arbeitsweisen als Lektor. Als Angestellter bei einem Verlag oder als freiberuflicher Lektor. Auch wenn die Selbstständigkeit von vielen angestrebt wird, einfach wird es nicht. Nötig sind viele Kontakte und starke Referenzen um sich gegen die große Konkurrenz durchsetzen zu können. Daher bieten viele selbstständige Lektoren auch verschiedene Dienstleitungen parallel an. Eine Spezialisierung allein reicht heutzutage fast nicht mehr aus.
Spezialisierungen
Lektor/inNein, hier sind keine U-Bahnlinien gemeint, sondern die Umschlagsseiten eines Buches. Folglich ist U1 das Titelblatt, U2 und U3 die inneren Umschlagsseiten und U4 die Rückseite.
Brottitel sind die Titel eines Verlages, mit denen ein regelmäßiger und guter Umsatz erzielt wird.
- Textverständnis
- (perfekte) Grammatik- und Rechtschreibkenntnisse
- Hohes Konzentrationsvermögen
- Organisationstalent
- Durchsetzungsfähigkeit
- Textbearbeitungsprogramme
Holger Konrad studierte Sprachlehrforschung, Erziehungswissenschaften, Romanistik und Russisch in Bochum, Hamburg und Lissabon. Nach seinem Abschluss arbeitete er unter anderem in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, im Werbelektorat und als Qualitätsmanager. Seit 2006 ist er als Lektor und Übersetzer für Englisch, Spanisch und Portugiesisch selbstständig.