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Beruf als Lebens-und Sozialberater - Arbeiten in der Beratung

Beim Beinbruch ist der Chirurg zur Stelle, die Zahnprobleme sieht sich der Kieferorthopäde an und bei Hautempfindlichkeit geht’s zum Dermatologen. Doch was, wenn es keine körperlichen Beschwerden sind, die dich beschäftigen, sondern ein emotionales Ungleichgewicht? Das wäre das Stichwort für den Lebens- und Sozialberater. Er ist dann gefragt, wenn persönliche Probleme einen geregelten Alltag unmöglich machen. Während der Besuch beim Therapeuten häufig einen krankheitsbedingten Hintergrund haben muss, findet der Lebens- und Sozialberater in allen Situationen Berechtigung. Ob Paar-, Erziehung-, oder Krisenberatung, im Beruf als Lebens- und Sozialberater hast du mehr als nur ein offenes Ohr für die Probleme Anderer. Gleichzeitig musst du zu jedem deiner Klienten einen individuellen Zugang finden und Anregungen zur Problembewältigung liefern. Doch damit sind die beruflichen Anforderungen noch nicht beendet. Was der Beruf als Lebens- und Sozialberater sonst noch mit sich bringt, erfährst du hier.   

Arbeitsalltag und Aufgaben als Lebens- und Sozialberater

Lebens- und Sozialberater/in werden

Dass du in deinem Beruf als Lebens- und Sozialberater von Menschen umgeben bist, muss dir wohl keiner erzählen. Doch nur ein wenig Toleranz, geübtes Kopfnicken und einstudierte Ratschläge werden nicht ausreichen, um ein guter Berater zu sein. Das Erste, was dein Arbeitsalltag mit sich bringt ist nicht nur der Umgang, sondern das nötige Verständnis für deine Mitmenschen. Oft läuft so ein Gespräch in der Vorstellung viel einfacher ab. Du hörst zu, hakst nach und lenkst die Unterredung durch Anwendung unterschiedlicher Methoden. Doch die wahre Schwierigkeit liegt darin, das Gleichgewicht zwischen Nähe und Distanz zu halten. Als Lebens- und Sozialberater wird es wahrscheinlich nur wenige Themen geben, die dir nicht zu Ohren kommen werden: Ehekrach, Familiendiskussionen, Geschwisterrivalitäten. Aber was, wenn es um Dinge geht, die man nicht mal eben seinen Nachbarn erzählen würde? Auch damit musst du in deinem Beruf als Lebens- und Sozialberater umgehen können, ohne dass dich die Arbeit in deinem Privatleben verfolgt. Genau aus diesem Grund besuchst du regelmäßig selber eine Supervision, in der über beruflicher Erfahrungen dieser Art gesprochen wird.

Wie häufig du dieselben Gesichter sehen wirst, lässt sich nicht vorhersagen. Bei manchen Klienten war es ein einmaliger Besuch, andere wiederum kommen regelmäßig oder auch jährlich. Eine Sitzung beim Lebens- und Sozialberater wird privat bezahlt. Der große Unterschied zum Psychotherapeuten liegt darin, dass letzterer aufgesucht wird, wenn eine Überweisung vom Arzt vorliegt. Bei Lebens- und Sozialberater gibt es hingegen selten einen krankheitsbedingten Hintergrund. Viel eher finden sich die Gründe in persönlichen Notsituationen. Ganz auf dich allein gestellt bist du im Beruf als Lebens- und Sozialberater dennoch nicht. Oftmals arbeitest du mit anderen Therapeuten oder Beratern Seite an Seite und kannst auch für unterschiedliche soziale Institutionen tätig sein, z.B. in der Schuldnerberatung, der Allgemeinen Lebensberatung oder im Sozialpsychiatrischen Dienst.     

In deinem Beruf als Lebens- und Sozialberater musst du nicht nur Einfühlvermögen, sondern oftmals auch Kreativität beweisen. Diese spiegelt sich in deinen Methoden wieder, denn in manchen Fällen hilft es deinen Klienten, wenn sie beispielsweise die Familienkonstellation symbolisch darstellen sollen. Für die Möglichkeiten, ob das jetzt mithilfe von Figuren, Holzformen oder etwas anderem passieren soll, musst allerdings du sorgen. Wofür du auch verantwortlich bist, ist deine eigene Fallstrukturierung. Bei den vielen Schicksalen, die bei dir rein und rausgehen, musst du natürlich den Überblick behalten und nicht jedes Mal aufs Neue die Persönlichkeitsmerkmale herausarbeiten. Wie genau du das bewerkstelligst – ob mit Aktenführung oder digital – bleibt dir überlassen. Hauptsache du kannst jedes Gesicht dem passenden Erlebnis zuordnen und dabei die Anonymität deiner Klienten wahren.            

Als Lebens- und Sozialberater ist es keine Seltenheit, wenn du mehrere Anstellungen hast. Beispielsweise kannst du dich in die Selbstständigkeit wagen und gleichzeitig in einer institutionellen Beratungsstelle tätig sein. Dort hast du nicht ausschließlich die Ratgeberfunktion, sondern wirst dich auch mal auf organisatorische sowie administrative Arbeitsfelder konzentrieren müssen. Oder du bist der Auserwählte, der Vorträge hält und Seminare zu Themen organisiert, mit denen du dich im Berufsleben auseinandersetzt.     

Wo du arbeitest, hängt davon ab, welche Funktion du ausfüllst. Bist du gerade in einer öffentlichen Einrichtung beschäftigt, kannst du auch mal am Computer sitzen und E-Mails beantworten. Dabei fühlst du dich wahrscheinlich in normalen Büroräumen am wohlsten. Bereitest du allerdings eine Sitzung vor, machst du das natürlich nicht in einem kahlen Zimmer, sondern arbeitest in separaten Räumen, die dem Beratungsanlass entsprechend eingerichtet sind. Wenn du freiberuflich tätig bist, hast du deine eigene Praxis, in der du die Einrichtung selber vornimmst. Du kannst auch mal zwischen mehreren Beratungsstellen hin und her pendeln, wobei für dich als Lebensberater jedoch Hausbesuche nicht anstehen. Worauf du dich aber gefasst machen darfst, sind Anrufe außerhalb deiner Geschäftszeiten. Das gehört zwar nicht unbedingt zur Routine, aber es kann auch vorkommen, dass einer deiner Klienten einen Notfall hat, bei dem er auf deine Hilfe angewiesen ist.            

Voraussetzungen für den Beruf Lebens- und Sozialberater

Der Beruf als Lebens-und Sozialberater ist nicht gesetzlich geschützt, was bedeutet, dass sich theoretisch jeder so nennen dürfte. Jedoch wirklich nur theoretisch. Natürlich wird trotzdem nicht einfach jemand von der Straße rekrutiert, denn in der Praxis informiert sich dein zukünftiger Klient, welche Referenzen du als Lebens- und Sozialberater mitbringst. Die Basis für diese Berufsrichtung bietet dir in der Regel ein Studium mit einer geisteswissenschaftlichen Fachrichtung. Ob es soziale Arbeit, Jura, Psychologie, Pädagogik, Theologie oder ähnliches ist, bleibt deiner Berufung überlassen. Das ist allerdings erst der Anfang, denn nach deinem Master musst du den entscheidenden Schritt machen. Um dich letztendlich stolz Lebens- und Sozialberater nennen zu dürfen, musst du eine Weiterbildung absolviert haben.

Im sozialen Bereich gibt es unterschiedliche, schulische Weiterbildungsmöglichkeiten, die separat voneinander in Anspruch genommen werden dürfen. Beispielsweise kannst du dich als Suchtberater oder Ehe, Familien-, und Lebensberater fortbilden. Diese Seminare werden von staatlichen, privaten oder kirchlichen Organisationen, wie zum Beispiel der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Jugend- und Eheberatung e.V. (DAJEB) oder der Bundesarbeitsgemeinschaft für Beratung e.V. angeboten und sind kostenpflichtig. Am besten nimmst du dir ein paar Stunden dafür Zeit. Damit ist allerdings kein Vormittag gemeint, sondern bis zu 1000 Stunden, die sich in Theorieblöcke, Praxisanteile und Abschlussarbeiten unterteilen. Wenn dir das als Tagesbeschäftigung nicht reicht, kannst du solche Weiterbildungen auch berufsbegleitend machen.

Jede dieser Weiterbildungen hat ihre eigenen Zugangsvoraussetzungen. Oftmals werden, neben dem Master, praktische Erfahrungen verlangt, die jedoch zu keinem Problem für dich werden sollten. Schließlich musstest du entweder im Studium Praktika absolvieren, hast ein Freiwilliges Soziales Jahr hinter dir oder bist vielleicht auch ehrenamtlich tätig. In manchen Fällen kann es auch ein zukünftiger zugesicherter Praktikumsplatz sein, in anderen eine Teilnahme an bestimmten Vorveranstaltungen.

War nicht nur deine Bewerbung erfolgreich, sondern auch die Weiterbildung, wirst du mit einem Zertifikat entlohnt, dass die Institution ausstellt, bei der du es absolviert hast. Wie viele Weiterbildungen du machst, bleibt dir und deinen finanziellen Möglichkeiten überlassen – jedoch erweckt es nicht immer einen seriösen und beständigen Eindruck, wenn du dich acht Mal in verschiedenen Bereichen zertifizieren lässt.  

Nur entsprechende Noten, ein Masterabschluss und Engagement würde für eine Weiterbildung zwar ausreichen, um jedoch dauerhaft in dem Beruf tätig zu sein, musst du auch charakterlich überzeugen. Du solltest weder einem emotionalen Eisblock gleichen, noch einen zu weichen Kern haben, um deinen Klienten eine Stütze zu sein. In deinem Beruf als Lebens- und Sozialberater schaffst du ein Gleichgewicht zwischen Empathie, Verständnis und Distanz, was in manchen Fällen leichter gesagt als getan ist. Diese Eigenschaften lernst du auch schon während der praktischen Phasen in deiner Weiterbildung als Lebens- und Sozialberater.   

Spezialisierungsmöglichkeiten

Wenn du dein Studium beendet hast, sind deine Jobperspektiven nicht nur auf eine Stelle begrenzt. Auch deine Entscheidung für den Beruf des Lebens- und Sozialberaters entlässt dich noch nicht ganz aus deinem Entscheidungsspielraum. Denn du bist nicht einfach nur ein Lebens- und Sozialberater, sondern kannst dich auf unterschiedliche Bereiche spezialisieren, die alle ihre individuelle Weiterbildung erfordern. Zum Beispiel kannst du dich über die verschiedensten Weiterbildungen als Ehe- und Familienberater, als Jugendberater oder auch als Suchtberater zertifizieren lassen. 

Spezialisierungen
Lebens- und Sozialberater/in
Fachjargon
Resonanz

Die Resonanz spielt in der Beratung für dich und deinen Klienten eine wichtige Rolle. Durch die Resonanz, die du gibst, regst du dein Gegenüber zum Weiter- und Umdenken an oder lieferst sogar neue Ansätze. Erst diese Interaktion kann dazu führen, dass Probleme angegangen und vor allem gelöst werden können.

Vertrauen

Als Lebens- und Sozialberater musst du nicht nur über nötige Kompetenzen verfügen, sondern auch ein Vertrauensverhältnis zwischen dir und dem Klienten herstellen können. Denn erst in dieser Atmosphäre kann sich der Klient dir gegenüber öffnen. Dazu gehört natürlich auch die Schweigepflicht, damit nicht jedes individuelle Problem nach Außen dringt.

Abgrenzung

Dass du während deiner Beratung Nähe zulässt, ist die Voraussetzung für deinen Beruf. Auf diese Weise kannst du fachmännisch beraten und in Krisensituationen aushelfen. Doch du bist auch nur ein Mensch, was bedeutet, dass dich das eine oder andere Gespräch auch mal emotional mitnehmen kann. Aus diesem Grund musst du das Verhältnis von Nähe einerseits und Abgrenzung andererseits ausloten. Schließlich möchtest du deinen Klienten dabei helfen, ihre selber Probleme zu lösen und nicht diese auch noch zu deinen eigenen zu machen.

Wusstest du schon, dass...
  • überwiegend Frauen ein Beratungsangebot in Anspruch nehmen? Bis zum zwölften Lebensjahr werden allerdings mehr Jungen als Mädchen für eine Beratung angemeldet.
  • die Trennungswahrscheinlich um 45% bei Paaren höher ist, die in einer Mietwohnung leben als bei denen, die ein Eigenheim bewohnen?
  • 14% aller Selbstständigen in Deutschland aus dem Bereich Erziehung, Gesundheitswesen und öffentliche Dienstleistung stammen? Mehr Freiberufler gibt es nur noch in der Unternehmensdienstleistung sowie der Logistik und dem Gastgewerbe.
Was man kennen und können sollte
EDV-Kenntnisse
  • Word
  • PowerPoint
  • Einfühlungsvermögen
  • Kommunikationsstärke
  • Belastbarkeit
  • Emotionale Distanz
Dieses Berufsprofil ist entstanden mit Unterstützung von

Maria Theresia Schneiders ist Diplom Theologin und absolvierte 1987 eine Weiterbildung als Ehe-, Familien- und Lebensberaterin. 1994 folgte die Zertifizierung in der Paar- und Sexualberatung und der damit verbundene Titel als „Integrative Paartherapeutin (DGIK/EAG)". Frau Schneiders stellt ihre beruflichen Fähigkeiten nicht nur einer katholischen Beratungsstelle zur Verfügung, sondern bietet auch Beratungen in ihrer eigenen „Beziehungswerkstatt“ in Bochum an.  

Maria Theresia Schneiders
Ehe-, Familien- und Lebensberaterin
Verwandte Berufsfelder: Beratung
Lebens- und Sozialberater/in als Beruf - Aufgaben und Infos

Beruf als
Lebens- und Sozialberater/in

Lebensberater, Sozialberater, Familienberater, Ehe- und Paarberater Bevorzugte Studiengänge
Work-Life-Balance: bis 45 Stunden: Normal
Durchschnittliches Einstiegsgehalt: 1800-2500 €
Männer/Frauen-Relation 3/7
Bewerber pro Stelle: k.A. Bewerber
Spitzenverdiener 5300 €