Unter der Work-Life-Balance versteht man das Gleichgewicht zwischen Arbeits- und Privatleben. Bei einer ausgewogenen Work-Life-Balance stehen Arbeits- und Privatleben im Einklang, neben dem Job bleibt z.B. noch ausreichend Zeit für Freunde, Familie und Hobbies. Kommt es hingegen zu einem Ungleichgewicht, so kann etwa die Arbeitsleistung oder das Wohlbefinden darunter leiden. Mittlerweile wird aber gar nicht mehr so strikt zwischen den beiden Lebenswelten Arbeit und Privatleben getrennt. So ist gerade für die Mitarbeiter aus jüngeren Generationen auch am Arbeitsplatz die Möglichkeit zu einer gewissen Selbstverwirklichung und Selbstbestimmtheit wichtig.
Beruf als Gesundheitsmanager - Arbeiten im Gesundheitsmanagement
„In der ersten Hälfte unseres Lebens opfern wir die Gesundheit, um Geld zu erwerben. In der zweiten Hälfte opfern wir unser Geld, um die Gesundheit wiederzuerlangen.“ Was Voltaire schon im 18. Jahrhundert wusste, trifft leider auch heute noch oftmals zu. Die Menschen werden immer älter und sind länger auf eine gesundheitliche Versorgung angewiesen, viele Berufstätige fühlen sich durch ihren Job ausgelaugt. Trotzdem werden die Ausgaben in der Gesundheitsförderung und Krankheitsprävention weiter begrenzt. Diese Ökonomisierung des Gesundheitswesens zwingt die betroffenen Institutionen dazu, effiziente Kostenstrukturen zu entwickeln. Dafür bedarf es qualifizierter Fachkräfte, die ihr betriebswirtschaftliches Knowhow auf die Bedingungen, Gegebenheiten und Entwicklungen des Gesundheitssystems anwenden: Vorhang auf für den Beruf des Gesundheitsmanagers!
Spezialisierungen
Gesundheitsmanager/inVerwandte Berufe
Arbeitsalltag und Aufgaben als Gesundheitsmanager

Im Großen und Ganzen übernehmen Gesundheitsmanager betriebswirtschaftliche Aufgaben wie Controlling, Finanzverwaltung, Einkauf und Personalführung in sämtlichen Einrichtungen des Gesundheitswesens. Dazu gehören beispielsweise Krankenhäuser, Versorgungszentren oder Kranken- und Rentenversicherungen. Je nachdem, wo genau sie arbeiten, kommen sie aber auch stark mit anderen Disziplinen, z.B. dem Medizinrecht, Psychologie oder Soziologie in Berührung. Zum Beruf Gesundheitsmanager gehört mitunter aber auch, Maßnahmen zur Suchtprävention zu konzipieren und zu betreuen oder zwischen Patienten, Krankenkassen, Ärzten und Medikamentenherstellern zu vermitteln.
Deine Arbeit kann populations- oder gemeindebezogen ausfallen und sich um eine bevölkerungsweiten Versorgung drehen. Arbeitest du dagegen anbieterorientiert, bist du z.B. in die Bedarfsplanung und Sicherstellung der Versorgung z.B. durch Krankenhäuser involviert. Bei einer Patienten- und Konsumentenorientierung stehen die gesundheitsspezifischen Patientenbedürfnisse im Mittelpunkt deiner Arbeit, bei der Systemorientierung hingegen mehr die Finanzierung und das Controlling im industriegesellschaftlichen Gesundheitswesen.
Ein populäres Einsatzgebiet für Gesundheitsmanager ist außerdem das betriebliche Gesundheitsmanagement. Hier gestaltest, lenkst und entwickelst du Maßnahmen, um die Arbeit, Organisation und das Verhalten am Arbeitsplatz gesundheitsförderlich zu gestalten. Du schätzt die psychischen und physischen Belastungen ein, entwickelst Maßnahmen wie etwa einer gesünderen Kantinenverpflegung, führst Mitarbeiterbefragungen durch und vermittelst als Konfliktlöser zwischen mehreren Mitarbeitern und Abteilungen. Auch der Ausbau der innerbetrieblichen Freizeit- und Sportmöglichkeiten und des Betreuungsangebot für Angestelltenkinder gehört hier zum Beruf des Gesundheitsmanagers.
Bei deiner täglichen Arbeit wertest du Studien und Statistiken aus und entwickelst, überwachst und evaluierst deine Maßnahmen. Außerdem stehst du in häufigem Dialog mit Kunden oder externen Partnern wie Krankenkassen und Fitnessstudios. Oft arbeitest du auch eng mit Ärzten und Sozialwissenschaftlern zusammen, um vor allem über die Situation im öffentlichen Gesundheitswesen zu untersuchen. Mitunter gehört auch Kundenakquise zu deinem Job, etwa wenn du ein Unternehmen überzeugen musst, dir die Einführung eines betrieblichen Gesundheitsmanagements zu übertragen. Gerade im Rahmen dieser Kommunikation musst du deinen Schreibtisch dabei öfters mal verlassen und besuchst Unternehmen und andere Einrichtungen, besuchst Messen und hältst Vorträge an Schulen oder auf Tagungen.
Voraussetzungen für den Beruf Gesundheitsmanager
Im Beruf des Gesundheitsmanagers musst du eine Menge Voraussetzungen erfüllen, die je nach Schwerpunkt variieren können. Die wichtigste Voraussetzung ist das richtige Studium. Es gibt zahlreiche Studiengänge, die unter das Stichwort Gesundheitswesen fallen und dich entsprechend qualifizieren, etwa Gesundheitswissenschaft bzw. Public Health oder Pflege- und Gesundheitsmanagement bzw. –ökonomie. Gerne gesehen ist auch ein BWL-Studium mit entsprechendem Schwerpunkt, aber je nach Einsatzgebiet werden auch Studenten aus den Bereichen Medizin, Psychologie oder Sozialwissenschaften gesucht. Das liegt daran, dass je nach Stelle die Gewichtung deiner Arbeit auf betriebswirtschaftlichen Faktoren oder eher auf sozialen, pädagogischen oder psychologischen Fragestellungen liegt.
Bei vielen Stellen wirst du außerdem die Forderung nach einem Masterstudium finden, weil dies für viele Arbeitgeber bedeutet, dass du dich schon im Studium noch stärker spezialisiert und dein Fachwissen vertieft hast. Hast du ein duales Studium absolviert, hast du bereits wichtige Praxiserfahrungen gesammelt. Um diese solltest du dich auf jeden Fal bemühen und zumindest ein Praktikum vorweisen können. Der ideale praktische Einstieg führt natürlich über eine Traineestelle im Bereich Gesundheitsmanegement.
Hat deine Arbeit einen betriebswirtschaftlichen Schwerpunkt, so brauchst du natürlich ein umfassendes Zahlenverständnis und weitere Kompetenzen aus der Unternehmensführung. Daneben besitzt du aber auch grundlegende Kenntnisse aus dem Gesundheitsbereich. Die sind natürlich nicht so umfangreich wie nach einem Medizinstudium, aber in Bereichen wie Ernährung oder Bewegung kennst du schon die Basics. Je nach deinem Einsatzgebiet brauchst du auch vertiefende Kenntnisse aus der Psychologie, der Kommunikation oder der Medizintechnik. Außerdem solltest du immer auch über Fachwissen aus den entsprechenden Bereichen verfügen: In der pharmazeutischen Industrie solltest du das Produktangebot kennen, bei der Öffentlichkeitsarbeit über Marketingstrategien Bescheid wissen.
Außerdem brauchst du, da du mit zahlreichen Menschen aus den unterschiedlichsten Gebieten und Sozialschichten zu tun hast und dabei du oft als Vermittler auftrittst, im Beruf als Gesundheitsmanager nicht nur ein generelles Interesse an Menschen, sondern auch hohe Sozial- und Kommunikationskompetenzen. In bestimmten Gebieten werden auch Kenntnisse im Arbeits- und Gesundheitsschutz oder der gesetzlichen Vorgaben im Gesundheits- und Sozialwesen vorausgesetzt.
Spezialisierungsmöglichkeiten
Meistens hast du schon während des Studiums deinen Schwerpunkt gewählt, und auch im Beruf des Gesundheitsmanagers wirst du dir dein Spezialgebiet suchen. Dabei entscheiden deine Fähigkeiten und Interessen darüber, ob du beispielsweise lieber in der Beratung oder im Management, im Marketing oder in der Gesundheitsförderung arbeiten möchtest. Als Berater unterstützt du z.B. Unternehmen in allen Projektphasen des betrieblichen Gesundheitsmanagements, oder du moderierst und führst Workshops durch zum Thema Konfliktlösung, und klärst über eine gesündere Ernährung auf. Mit dem Schwerpunkt auf Management könntest du hingegen z.B. die Organisation von Praxen optimieren und gestalten, aber du bist auch für die Mitarbeiterführung verantwortlich und verhandelst mit medizintechnischen Lieferanten, Krankenhäusern oder Gesundheitsbehörden. Auch das Finanzmanagement gehört hier zu deinen Aufgaben.
In den Bereichen Marketing und PR unterstützt du die Bewerbung und den Vertrieb von Produkten und Dienstleistungen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements und konzipierst und betreust PR-Aktionen. So entwickelst du vielleicht für eine Krankenkasse Bonusprogramme für einen gesunden Lebensstil oder hältst an Schulen Vorträge zu gesundheitlichen Aufklärung.
Ein anderes Spezialgebiet ist der Gesundheitstourismus, bei dem du Angebote aus dem Wellness- und Freizeitbereich erstellst, durchführst und den evaluierst. Grundsätzlich musst du dir daher die Frage stellen, ob du eher ökonomisch oder eher psychologisch arbeiten möchtest. Der Aufgabenbereich eines Gesundheitsökonomen, der sich um alle finanziellen Aspekte kümmert, die eine ärztliche Behandlung mit sich bringt, fällt völlig anders aus als die eines Streitschlichters, der den psychischen Belastungen am Arbeitsplatz entgegenwirken möchte.
Zieht es dich hingegen eher in die Wissenschaft, solltest du noch deinen Masteranschluss anhängen. Damit kannst du dann in der Forschung und Lehre unterkommen, z.B. im Bereich Natur- Ingenieur- oder Agrarwissenschaften oder der Medizin. Auch bei der Wahl deines Arbeitsplatzes hast du zahlreiche Möglichkeiten. Eine Anstellung findest du beispielsweise in Krankenhäusern, Gesundheits- und Versorgungszentren, ambulanten und stationären Organisationen der Kranken- und Altenpflege, Gesundheitsämtern, kassenärztlichen Vereinigungen, Ärztekammern, Selbsthilfeorganisationen sowie Einrichtungen der sozialen Sicherung, etwa Kranken- und Rentenversicherungen.
Spezialisierungen
Gesundheitsmanager/inEine Gratifikationskrise ist ein Krankheitspotenzial, das durch mangelnde Wertschätzung ausgelöst wird. Wer immer sein Bestes gibt oder etwas Großartiges geleistet hat, möchte dafür natürlich auch entsprechend anerkannt oder belohnt werden, etwa durch einen gerechten Lohn, ein nettes Lob oder Respekt. Geschieht dies nicht, führt das zu einem Unwohlsein, das sich stark auf die Psyche und die Physis eines Menschen auswirken kann. Wer unter einer Gratifikationskrise leidet, erkrankt z.B. doppelt so häufig an Herz-Kreislauf-Störung, Bluthochdruck oder Alkoholabhängigkeit.
Die Verhaltens- und die Verhältnisprävention sind Maßnahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements und dienen der gesundheitlichen Förderung am Arbeitsplatz. Die Verhaltensprävention zielt auf einzelne Personen, also die Mitarbeiter ab und soll die bewusste Selbststeuerung fördern, z.B. durch Stressbewältigungstraining, Sucht-Beratung oder Impfungen. Aber auch Maßnahmen für die Steigerung des Betriebsklimas und des respektvollen Miteinanders gehören dazu. In der Verhältnisprävention geht es hingegen um Maßnahmen zum Arbeitsschutz, z.B. ergonomische Bürostühle oder das Vorhandensein von Sicherheitsschuhen in entsprechenden Unternehmen.
- MS-Office
- Je nach Branche (z.B. Arbeitsschutzmanagementsysteme wie OHSAS)
- Englisch
