Die Gerontopsychiatrie ist ein Fachgebiet der Psychiatrie und beschäftigt sich mit psychischen Erkrankungen von älteren Menschen. Der Lebensabschnitt Alter beginnt hier, je nach Definition, mit dem 55. oder 60. Lebensjahr. Im Fokus stehen hier vor allem Krankheitsbilder, die für gewöhnlich erst im Alter auftreten, wie zum Beispiel Demenzen. Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie dürfen den Zusatztitel „klinische Geriatrie“ führen, wenn sie sich auf Gerontopsychiatrie spezialisiert haben.
Beruf als Gerontologe - Arbeiten in der Gerontologie
Die Medizin hat schon wahre Wunder vollbracht. Deshalb ist es auch keine große Sache mehr, dass die Menschen immer älter werden und viele ihren 90. Geburtstag feiern können. Als Gerontologe bist du auf die Aufgaben vorbereitet, die sich daraus für unsere Gesellschaft ergeben. Dein Ziel ist es, zu erforschen, wie Menschen unter sozialen, biologischen, kulturellen und ökonomischen Gesichtspunkten altern und welche Konsequenzen der Alterungsprozess nach sich zieht. Auf Basis dieser Erkenntnisse willst du im Beruf als Gerontologe Strategien für ein glückliches und zufriedenes Altern entwickeln und sie in der Praxis umsetzen. Dabei kannst du dich zwischen den verschiedensten Bereichen entscheiden. Welche beruflichen Möglichkeiten dir offen stehen und was du dafür mitbringen musst, erfährst du hier.
Spezialisierungen
Gerontologe/-loginArbeitsalltag und Aufgaben als Gerontologe

Den einen Arbeitsalltag in deinem Beruf als Gerontologe gibt es nicht, da du in verschiedenen Bereichen tätig sein kannst, zum Beispiel in der Privatwirtschaft, in der öffentlichen Verwaltung, aber auch bei gemeinnützigen und kirchlichen Organisationen. Je nach deinen Vorlieben und Studienschwerpunkten kannst du als Leitung von Pflegeeinrichtungen und Reha-Kliniken, in der kommunalen Altenhilfeplanung oder in der Alten- und Wohnberatung arbeiten. Dort verbringst du natürlich viel Zeit im Büro, aber auch in den Einrichtungen selbst oder bei Ortsbegehungen. Auch als wissenschaftlicher Referent für Altenpolitik verbringst du die meiste Zeit im Büro, aber auch zu Recherchezwecken in Bibliotheken. Ganz egal, ob auf EU-, Bundes- oder Landesebene, du bist auf dem neuesten Stand, was Gesetzesbeschlüsse anbelangt, erstellst Sitzungsprotokolle, sammelst relevante Informationen und bereitest sie für Politiker auf. In Unternehmen der Seniorenwirtschaft wirst du zum Beispiel an Marketingkonzepten für Rollatoren feilen oder interessante Marktentwicklungen feststellen. Im Personalwesen kannst du im betrieblichen Age-Management und in der Weiterbildung mitwirken. Auch in Unternehmen, die Pflege- und Betreuungsdienstleistungen anbieten, hast du einen relativ typischen Bürojob und erstellst beispielsweise Dienstpläne und bist nicht - wie viele denken - selbst in der Pflege tätig. Im Beruf als Gerontologe sind zudem Politik- und Unternehmensberatungen für dich interessant, denn Beratung und Vermittlung zählen zu deinen Kernkompetenzen.
In deinem Beruf als Gerontologe kannst du außerdem Dozent in der Erwachsenenbildung oder an Berufsfachschulen für Pflege und Soziales werden. Wenn dich die Wissenschaft mehr reizt, dann kannst du nach deinem Master die Promotion anstreben und dich voll und ganz der Forschung und Lehre widmen. An Hochschulen kannst du zusätzlich das Seniorenstudium koordinieren und älteren Menschen so einen Zugang zur Weiterbildung ermöglichen
Allgemein bist du meistens damit beschäftigt, zu planen, zu beraten, zu koordinieren, Informationen aufzubereiten und weiterzugeben. Dabei hast du stets betriebswirtschaftliche Aspekte im Hinterkopf. Du berätst Senioren und Architekten in puncto altersgerechtes Wohnen und sorgst in der Altenhilfeplanung dafür, dass auch ältere Menschen gesellschaftlich teilhaben können. In der kommunalen Verwaltung beschließt du dazu beispielsweise Pläne, um den öffentlichen Nahverkehr seniorengerechter zu gestalten oder um Seniorenbegegnungsstätten zu etablieren. Als Einrichtungsleiter planst du Budgets, hast Personalverantwortung und vertrittst die Einrichtung in der Öffentlichkeit. Da können Überstunden auf dich zukommen, auch am Wochenende. Als Angestellter in einem Beratungsbüro oder in einem Unternehmen ist es in der Regel entspannter.
Im Beruf als Gerontologe bist du nicht auf dich allein gestellt, da
nicht nur dein Fachwissen breit gefächert ist, sondern auch die Aufgaben, die
in deinen Zuständigkeitsbereich fallen. Daher arbeitest du häufig in interdisziplinären
Teams mit Soziologen, Verwaltungswissenschaftlern, Ökonomen und
(Sozial)-Pädagogen, aber auch mit Pflege- und Betreuungspersonal und Produktentwicklern zusammen.
Voraussetzungen für den Beruf Gerontologe
Der Beruf Gerontologe ist nicht nur vielfältig, sondern verlangt auch viel von dir. Ob du schon mit dem Bachelor oder erst mit dem Master, beispielsweise in Gerontologie, Sozialmanagement, Public Health oder BWL, in den Job einsteigen kannst, ist abhängig von der Position, die du anstrebst. Als Trainee in der Heimleitung reicht häufig ein Bachelor, ebenso in der Beratung. Aber um an eine Führungsposition in einem Unternehmen oder in der Wissenschaft zu kommen, ist der Master nötig.
Ob als Lehrkraft an einer Berufsfachschule oder als Einrichtungsleitung: Einen Vorteil im Beruf Gerontologe hast du, wenn du Erfahrungen in der Pflege mitbringst. Hast du deinen Zivi oder dein FSJ im Bereich der Altenpflege absolviert und danach in dem Bereich gejobbt, dann hast du dadurch Pluspunkte. Häufig werden für leitende Positionen in Pflegeeinrichtungen eine abgeschlossene Pflegeausbildung und mehrere Jahre Berufserfahrung gewünscht. Das zählt in der Regel mehr als ein abgeschlossenes Studium. Das gilt auch für Praktika, die du im Beruf als Gerontologe absolviert hast. Aber die Pflege ist kein Bestandteil deiner Arbeit und nur wenige haben einen pflegerischen Hintergrund, der für manche Jobs aber hilfreich sein kann.
Natürlich spielen nicht nur deine fachlichen Qualifikationen eine Rolle. Du solltest auch ein menschenbezogenes Kommunikationstalent sein und dich im Gespräch auf deine Partner einlassen. Je nach Job musst du auch entsprechende Durchsetzungsfähigkeit mitbringen. Außerdem werden im Beruf als Gerontologe von dir Teamfähigkeit, eine soziale Ader und sozialpolitisches Interesse erwartet.
Spezialisierungsmöglichkeiten
Spezialisierungen
Gerontologe/-loginAls Teilgebiet der Pädagogik beschäftigt sich die Geragogik praktisch und theoretisch mit Fragen, die die Bildung älterer Menschen betreffen. Es geht darum, ihnen Bildung zu ermöglichen und Fragen zur Bildung Älterer zu erforschen. Einen weiteren Bereich stellt die Aus- und Weiterbildung von Personen dar, die mit älteren Menschen arbeiten.
Unter dem Begriff versteht man Instrumente und Strategien im Personalwesen, die speziell die Bedürfnisse älterer Mitarbeiter berücksichtigen. Es geht darum, die Leistungsfähigkeit älterer Mitarbeiter zu stärken und sie zu erhalten, aber auch darum, sie an das Unternehmen zu binden und den Arbeitgeber für ältere Bewerber attraktiver erscheinen zu lassen. Größtenteils ist die Personalarbeit in Unternehmen aktuell auf jüngeren Mitarbeiter abgestimmt, was sich vor dem Hintergrund des demographischen Wandels jedoch ändern muss.
- sehr gute Kommunikationsfähigkeit
- Dienstleistungsorientierung
- Toleranz
- Interesse für ökonomische und sozialpolitische Themen
- soziale Ader
- Teamfähigkeit
- Flexibilität
- Belastbarkeit (physisch und psychisch)
- Microsoft Office
- SAP (in Unternehmen der Seniorenwirtschaft)
- SPSS (in der Marktforschung)
Jessica Tittel ist Gerontologin und bloggt bereits seit 2009 zum Thema. Ihr Schwerpunkt ist dabei das sogenannte „Ambient Assisted Living“ (AAL), welches Methoden entwickelt um ältere Menschen in ihrem Alltag zu unterstützen und sich dabei möglichst unaufdringlich in deren Lebensumfeld integrieren.
