X

Du suchst Orientierung?

Wir bauen Karista.de gerade etwas um – deshalb sind einige Funktionen momentan nur eingeschränkt verfügbar.

Aber keine Sorge: Auf www.Trainee.de gibt es viele interessante Stellen für Absolventen.

Beruf als Geologe - Arbeiten in der Geologie

Als Geologe bist überall dort gefragt, wo die Menschen den Boden nutzen oder starke Veränderungen der Region hervorrufen. Du machst dich auf die Suche nach wertvollen Rohstoffen und überprüfst bei Baumaßnahmen die Bodeneigenschaften. Du erforscht die Bodenstruktur, die Gesteinsschichten und begibst dich auf Zeitreisen, je tiefer deine Gesteinsproben reichen. Mal stehst du in der Baugrube im Regen, mal im trockenen Labor – dein Arbeitsalltag ist immer wieder unterschiedlich, aber stets spannend. Der Beruf Geologe ist zwar bereits eine Spezialisierung der Geowissenschaften, aber auch hier hast du noch Möglichkeiten, deinen ganz persönlichen beruflichen Weg zu finden. Welche Aufgaben auf dich warten, welche Weiterbildungen es gibt und wie es mit deinem Gehalt aussieht, das erfährst du hier.

Spezialisierungen
Geologe/Geologin
Verwandte Berufe

Arbeitsalltag und Aufgaben als Geologe

Geologe/Geologin werden

Nur Büroarbeit ist nichts für dich? Im Winter immer draußen zu arbeiten, das muss aber auch wieder nicht sein? Im Beruf des Geologen hast du einen guten Ausgleich zwischen der Arbeit vor Ort und der Büro- und Laborarbeit. Natürlich hängt das in erster Linie davon ab, welche Aufgaben du in deiner zukünftigen Stelle ausübst und in welcher Branche du tätig bist. Einen Großteil deiner Zeit verbringst du mit Begehung, Messungen und Probenentnahme bei der Feldarbeit. Mit festen Schuhe, Lupe und Hammer bist du für den alltäglichen Beruf als Geologe bestens gerüstet.

Bei Baugrunduntersuchungen bist du sehr viel vor Ort unterwegs und inspizierst die Böden und Gesteinsschichten der jeweiligen Baufläche. Du überprüfst die Kornverteilung und erstellst Diagramme, die die Zusammensetzung aus Grobsteinen, Splitt, Grobschluff oder Mittelton darstellen. Andere wichtige Faktoren sind die Lagerungsdichte, Kohäsion, Reibungswinkel, Verdichtungsfähigkeit, Frostempfindlichkeit und Wasserdurchlässigkeit. An Ort und Stelle nimmst du Proben und machst dich damit auf den Weg ins Labor. Du kannst die Proben natürlich selber analysieren oder aber von speziellen Analytikbetrieben untersuchen und charakterisieren lassen. Für die Kornverteilung etwa nutzt du die Siebanalyse und beurteilst die Bodenzusammensetzung gemäß Norm DIN 66165, denn vor allem im Baugewerbe solltest du rechtliche Grundlagen im Hinterkopf haben. Mit deinen Ergebnissen geht es dann wieder zu den Bauingenieuren, Technikern und Bauherren, um eventuelle Änderungen oder die Vorgehensweise zu besprechen. Dies hängt natürlich davon ab, in welcher Phase du zu Rate gezogen wirst. Manchmal bist du ausschließlich für die Begutachtung vor dem ersten Spatenstich  zuständig, ein anderes Mal wirst du die Bauphase durchweg begleiten. Gutachten kannst du oft von zu Hause erledigen, wenn du vor Ort gebraucht wirst, dauert dann spannt dich der Beruf Geologe auch mal das ganze Wochenende ein.

In der Prospektion gibt es für den Beruf des Geologen grundsätzlich zwei unterschiedliche Einsatzgebiete. Der erste Schritt ist die so genannte Reconnaissance, die Vorerkundung. In dieser Phase ist die geologische Struktur des Bodens größtenteils bekannt. Du bist für die Übersichtskartierung verantwortlich, erstellst und sammelst Luftaufnahmen, Satellitenbilder und bist sogar mit Flugzeugen und Helikoptern unterwegs, um die Region geophysikalisch zu vermessen. Meistens suchst du im Beruf Geologe in Gebieten, in denen bereits der gewünschte Rohstoff verbreitet ist. Dazu haben Prospektoren ein bekanntes Sprichwort: „Elefanten findet man im Elefantenland“. Andernfalls besteht immer ein sehr großes Risiko, dass sich die Erschließung der Vorkommen wirtschaftlich nicht lohnt. Du bist auch dafür zuständig, dieses Risiko einzuschätzen.

In der zweiten Phase beginnst du mit der Spezialkartierung. Dafür startest du die ersten Erkundungsbohrungen, um die Gesteinsschichten zu analysieren. Daneben wendest du viele geophysikalische Messverfahren an. Die Gravimetrie, Seismik, Magnetik und moderne Radarverfahren helfen dir, Rückschlüsse über die tieferliegenden Erd- und Gesteinsschichten zu bekommen. Mit der Gravimetrie lassen sich beispielsweise Gesteinseffekte auf das Schwerefeld nachweisen. Ist auch nach diesem Schritt eine Erschließung noch wirtschaftlich sinnvoll, dann empfiehlst du die Exploration des Geländes. Bis dahin kann es allerdings drei Jahre dauern. Für diese Projektdauer bist du mit großer Wahrscheinlichkeit im Ausland tätig. Für das nächste Vorhaben bist du dann wieder tausenden Kilometer entfernt eingeplant.

Die meiste Forschung läuft im Bereich der Geowissenschaft. Die Geologie an sich forscht eher weniger an Grundlagen der Erdschichten und –Krusten, denn der Trend geht immer mehr zur angewandten Geologie und der Begutachtung und Exploration vor Ort. Allerdings setzen große Energieunternehmen auch einiges daran, bessere Messverfahren und -methoden einzusetzen, um die Dauer der Vorerkundung zu verkürzen. In Forschungseinrichtungen und Instituten entwickelst du ebenfalls bessere Techniken oder Anwendungen der Kartierung, um die alltägliche Arbeit der Geologen im Beruf zu unterstützen. Grundsätzlich steht dir der Schritt in die geowissenschaftliche Forschung offen und damit auch für die Mineralogie oder Ähnliches. 

Voraussetzungen für den Beruf Geologe

Egal ob starker Wind oder dauerhafter Regen, deine Proben sammeln sich nicht von selber. Je nachdem wo du nach Proben bohrst, sind körperliche Belastbarkeit, Ausdauer und Schwindelfreiheit gefragt, denn dein tägliches Brot verdienst du im Beruf Geologe in erster Linie durch die Feldarbeit. Du bewegst dich in den höchsten Höhen, tief unter der Erde oder womöglich immer wieder in anderen Klimazonen. Das bedeutet natürlich auch, dass du eine gewisse Reisebereitschaft mitbringen musst. Im Umweltamt wirst du dich eher regional aufhalten, in der Rohstoffprospektion allerdings fliegst du um die Welt.

Deine Kenntnisse in den Naturwissenschaften sind überdurchschnittlich und möglichst umfangreich. Chemische Grundkenntnisse beherrscht du im Schlaf und die physikalischen Grundlagen deiner Messinstrumente sind dir hinlänglich bekannt. Deine theoretischen Kenntnisse setzt du in der Praxis schnell um. Interdisziplinäres Denken ist hier von Vorteil, logisches und analytisches Denken hingegen ein Muss. Gesteinsformationen sind wie Bücher für dich, aus denen du schnell die wichtigsten Informationen abliest. Genauso sorgfältig dokumentierst du deine Messdaten und speicherst sie in Datenbanken und GIS-Anwendungen ab.

Theoretiker sind selten die erste Wahl für die Firmen. Gesucht werden Fachkräfte, die belastbar sind, Hammer und Drehwaage in die Hand nehmen und loslegen. Möglichst viele vorhandene praktische Erfahrungen bringen dir für die Bewerbung ordentliche Pluspunkte. Je mehr Exkursionen du im Studium absolviert hast, desto bessere sind deine Chancen für den Beruf als Geologe.

Spezialisierungsmöglichkeiten

Es gibt zwei große Bereiche der Geologie: Zum einen die historische und klassische Geologie, zum anderen die angewandte Geologie. Beginnen wir mit der klassischen - Kartografie hieß der Bereich, der früher eine Hauptarbeit von Geologen war. Heutzutage qualifiziert dich der Beruf Geologe zwar immer noch dazu, Karten zu erstellen. Die Technik ist mittlerweile aber weit fortgeschritten. Mittels GIS (Geoinformationssysteme) kannst du unzählige Daten in den PC einspeisen und mittels aufwendiger Software vielerlei Rückschlüsse ziehen. So kannst du vor allem Prozesse nachvollziehen, etwa wie und wann sich eine Gebirgskette aufgefaltet hat oder welche Klimabedingungen es zu bestimmten Zeiten und Erdepochen gab. Daneben nutzt die geologische Kartierung auch den Vorerkundungen und Explorationsvorhaben von angewandten Geologen bei ihrer Suche nach Rohstoffen sowie bietet ausführliche Informationen für Baugutachten risikoreicher Vorhaben – egal ob die Wirtschaftlichkeit, Stabilität oder Ökologie in Frage gestellt wird.

In der angewandten Geologie hingegen geht es weniger um die Erforschung von Grundlagen, sondern darum, den Boden und seine Rohstoffvorkommen für die Industrie zu beurteilen und nach Möglichkeit zu erschließen. Hierzu gehören neben den fossilen Brennstoffen wie Erdöl, Erdgas, Steinkohle auch Wasservorkommen. Der Bereich nennt sich Prospektion und wird von führenden Energieunternehmen vorangetrieben. Von der Vorerkundung bis zur Exploration dauert es etwa drei Jahre, in denen du im Beruf Geologe an spannenden Orten in der ganzen Welt tätig bist.

Dabei solltest du im Beruf als Geologe immer vor dem Hintergrund der in sich geschlossenen Natur denken. Jede Veränderung des Bodens und der Rohstoff zieht andere Effekte nach sich. Deine Aufgabe ist es, diese Konsequenzen sowohl für den Menschen als auch für die Natur zu erkennen und zu beurteilen. Dies gilt natürlich auch für Bauvorhaben, egal ob Tunnel oder Brücken. Neben den rechtlichen Grundlagen und DIN-Normen hast du daher die Konsequenzen für die Umwelt im Blick. So gibt es spezielle Stellen wie den Geoökologen oder den Hydrogeologen, die sich besonders mit ökologischen Zusammenhängen beschäftigen.

Wenn es dich nicht mit Hammer und Lupe in den Außeneinsatz zieht, dann kannst du als Geologe auch unterstützend tätig sein. Die Menge an Daten, die heute weltweit gesammelt werden, muss in Bibliotheken und Datenbanken abgespeichert werden. Du bist dann als Fachmann gefragt, für Projekte und Vorhaben die geeignete Literatur und Messergebnisse herauszufiltern.

Spezialisierungen
Geologe/Geologin
Fachjargon
Feasibility-study

Der Begriff steht für eine Machbarkeitsstudie und stammt aus dem Bereich Exploration. In den Vorerkundungen wurde also bereits eine Lagerstätte nachgewiesen. Die feasibility-study kalkuiert jetzt, inwiefern sich die Erschließung der Rohstoffe ökonomisch und ökologisch lohnt.

Alter Mann

Dieser Begriff aus dem Bergbau bezeichnet den Teil einer Lagerstätte oder Grubenbau, der nach der Förderung der Rohstoffe und Ressourcen verbleibt.

Markscheider

Mit diesen Kollegen wirst du noch öfter zusammenarbeiten – hierbei handelt es sich um die Vermesser im Bergbaugewerbe, mit denen du die Erschließung neuer Lagerstätten planst.

Wusstest du schon, dass...
  • erste Theorien zur Plattentektonik bereits im 17. und 18. Jahrhundert entstanden sind? 1915 veröffentlichte der deutsche Geowissenschaftler Alfred Wegener sein Buch „Die Entstehung der Kontinente und Ozeane“. Es dauerte allerdings bis in die 1960er Jahre, bis dieses Modell breite Anerkennung fand.
  • die Grundwassersuche mit der Wünschelrute in Deutschland fast immer erfolgreich ist? Das liegt aber nicht an den Wünschelruten. Hierzulande findet man fast überall Grundwasser, wenn man nur lange genug gräbt.
  • Diamanten in einer Tiefe von mindestens 150 Kilometern entstehen? Die dort herrschende Temperatur liegt zwischen 1200 und 1400 °C und der Druck ist bis zu 66 mal größer als in unserer Atmosphäre. Die letzten natürlichen Diamanten sollen vor 15 Millionen Jahren entstanden sein.
Was man kennen und können sollte
Naturwissenschaften und Fachkenntnisse
  • Chemie (Geochemie)
  • Physik (Geophysik)
  • Informatik (Geoinformatik)
  • Biologie (Ökologie)
  • Paläontologie (Fossilienkenntnis)
  • Rechtliche Grundlagen (Baurecht, Umweltschutz)
Sonstige Fähigkeiten
  • Englisch
  • Körperlich belastbar
  • Reisebereitschaft
  • Bereitschaft für Überstunden
Verwandte Berufsfelder:
Geologe als Beruf - Infos zur Arbeit im Bereich Geologie

Beruf als
Geologe/Geologin

Bevorzugte Studiengänge
Work-Life-Balance: 45-55 Stunden: Vielbeschäftigt
Durchschnittliches Einstiegsgehalt: 2100-3300 €
Männer/Frauen-Relation 9/1
Bewerber pro Stelle: 20 Bewerber
Spitzenverdiener 6500 €