Als perioperativ wird der Zeitraum rund um eine Operation bezeichnet. Dabei wird unterschieden zwischen präoperativ (also vor einem Eingriff), intraoperativ (während einer OP) und postoperativ (nach der Operation).
Beruf als Facharzt für Anästhesie - Arbeiten in der Medizin
Ein bisschen inhalieren, vielleicht eine Spritze, dann geht einmal kurz das Licht aus, und zack! hat man als Patient gefühlt im Bruchteil einer Sekunde eine mehrstündige Operation überstanden. Kein Vergleich zu früher, als die Patienten solche Eingriffe bei vollem Bewusstsein erlebt haben: Da mussten alle Handgriffe so schnell wie möglich durchgeführt werden, damit die Behandelten nicht an Schock oder Blutverlust sterben. In den meisten Fällen war so eine Operation für den Patienten auch eine äußerst schmerzhafte und lebensgefährliche Angelegenheit. Heute sind die meisten Operationen reine Routine und im OP-Saal herrscht relative Ruhe. Damit das so bleibt, wachst du im Beruf als Facharzt für Anästhesie über den narkotisierten Patienten. Du berätst ihn vor einer OP, versetzt ihn medikamentös in Narkose, bewachst seine Vitalfunktionen während des Eingriffs und beobachtest ihn hinterher im Aufwachraum.
Spezialisierungen
Facharzt/-ärztin für AnästhesieArbeitsalltag und Aufgaben als Facharzt für Anästhesie

Im Beruf als Facharzt für Anästhesie kümmerst du dich um verschiedene Anästhesieverfahren, deren Vor- und Nachbehandlung und überwachst Atmung, Gehirn und Kreislauf während eines operativen Eingriffs. Vor einer OP sichtest du erst einmal die Patientenakte, schätzt das Narkoserisiko ein, bereitest die nötigen Medikamente vor und klärst den Patienten über das Verfahren und die möglichen Risiken auf.
Anschließend bist du zusammen mit dem behandelnden Ärzteteam bei der OP anwesend und überwachst in den Operationssälen von Kliniken, Praxen und ambulanten Bereichen den narkotisierten Patienten, nachdem du ihn anästhesiert hast. Die Anästhesieverfahren unterteilen sich in die Allgemein- und die Regional- oder Lokalanästhesie. Die Allgemeinanästhesie oder Vollnarkose sorgt beim Patienten für einen vollständigen Bewusstseinsverlust, sodass er weder etwas spürt noch sich an irgendetwas erinnert. Um eine Vollnarkose zu bewirken, musst du unterschiedliche Medikamente wie Schlafmittel, Opiate oder Hypnotika einsetzen. Das geschieht meistens intravenös, durch Inhalation oder durch eine Kombination beider Verfahren..
Die Regional- und Lokalanästhesie ist eine teilweise Narkose, bei der nur die Schmerzempfindlichkeit in einem bestimmten körperlichen Bereich ausgeschaltet wird, der Patient aber bei vollem Bewusstsein bleibt. Bei solchen örtlichen Narkosen wird das Medikament an der entsprechenden Stelle injiziert oder auf der Körperoberfläche aufgebracht. Nach der Operation beobachtest du die Patienten noch im Aufwachraum.
Im Vergleich zu anderen Facharztrichtungen hast du im Beruf als Facharzt für Anästhesie übrigens relativ geregelte und auf Wunsch auch flexible Arbeitszeiten und Dienstpläne sowie überschaubare Überstunden – zumindest außerhalb der Notfallmedizin.Voraussetzungen für den Beruf Facharzt für Anästhesie
Um den Beruf als Facharzt für Anästhesie ausüben zu dürfen, brauchst du zuerst einmal ein abgeschlossenes Medizinstudium und die anschließende Approbation, also die staatliche Zulassung zur Berufsausübung als Arzt. Wie bei jeder Facharztausbildung musst du auch als Facharzt für Anästhesie anschließend eine entsprechende Weiterbildung absolvieren. Die Weiterbildung im Bereich der Anästhesiologie dauert fünf bis sechs Jahre, von denen du ein Jahr auch in der Intensiv- und einige Monate in der Notfallmedizin verbringst. Während der Weiterbildung für den Beruf als Facharzt für Anästhesie lernst du alle wichtigen Anästhesieverfahren wie Periduralanästhesie oder Spinalanästhesie kennen und kannst die Risiken im Rahmen einer Operation beurteilen.
Da ein wichtiger Teil deiner Arbeit als Anästhesist darin besteht, mit den Patienten zu sprechen, sie zu beruhigen und über Risiken aufzuklären, solltest du neben den formellen Voraussetzungen und arzthandwerklichen Fähigkeiten außerdem auch ein hohes Maß an Empathie und Geduld mitbringen.
Spezialisierungsmöglichkeiten
Als Anästhesist hast du dir natürlich schon ein medizinisches Fachgebiet ausgesucht. Im Beruf als Facharzt für Anästhesie kannst du allerdings noch einige Zusatz-Weiterbildungen erwerben, die du anschließend auch in deinem Titel trägst. Dazu gehören die Intensivmedizin, die Notfallmedizin und die Schmerztherapie.
In der Schmerztherapie werden unter anderem Schmerzmittel bei zuvor absehbaren Schmerzen verabreicht, Schmerzzustände in den Tagen nach einer Operation behandelt oder chronische Schmerzen therapiert. In der Notfallmedizin bist du auch außerhalb medizinischer Einrichtungen im Einsatz, oder du greifst bei Notfällen im Krankenhaus ein. Du bist dafür verantwortlich, akut bedrohte Vitalfunktionen aufrecht zu erhalten, etwa von Herz, Lunge oder Gehirn. Bei der Intensivmedizin hast du es mit lebensbedrohlichen Zuständen der Patienten zu tun. Ähnlich wie bei einer Narkose überwachst du auch hier alle Vitalfunktionen oder setzt künstliche Beatmung ein.
Entscheidest du dich im Beruf als Facharzt für Anästhesie für eine Zusatz-Weiterbildung, musst du für die Schmerztherapie ein Jahr, für die Intensivmedizin zwei und für die Notfallmedizin rund zweieinhalb Jahre einplanen. Durchgeführt werden die Zusatz-Weiterbildungen wie schon deine Facharztausbildung von Kliniken, Praxen und OP-Zentren.
Spezialisierungen
Facharzt/-ärztin für AnästhesieEin Hypnotikum ist im Grunde ein Schlafmittel. Im Rahmen der Anästhesiologie wird es zusammen mit Schmerzmitteln und Relaxanzien eingesetzt, um die Narkose einzuleiten. Da Hypnotika nur sehr langsam abgebaut werden, fühlen sich viele Patienten noch eine ganze Weile nach dem Erwachen aus der Narkose schläfrig.
Unter Relaxanzien oder auch Muskelrelaxanzien werden Medikamente verstanden, die dafür sorgen, dass sich die Skelettmuskulatur bei einer Operation entspannt. Müssen zum Ende einer Operation die Atemwege wieder gesichert werden, wird diese Entspannung durch entgegenwirkende Medikamente aufgehoben.
- Allgemeinanästhesie (Narkose)
- Plexusanästhesie
- Intravenöse Regionalanästhesie
- Periduralanästhesie
- Spinalanästhesie
- Intensivmedizin
- Notfallmedizin
- Anamnese
- Diagnose
- Palliativpflege
- Patientenbetreuung
