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Bewerbung als Diplomat

Die Bewerbung zum Diplomaten sieht nicht aus wie jede andere Bewerbung. Denn mit einem Lebenslauf und einem Anschreiben ist es hier noch lange nicht getan. Viel mehr musst du ein hartes Auswahlverfahren durchlaufen, damit du überhaupt erst einmal zur Ausbildung zugelassen wirst. Nicht umsonst werden von den jährlich rund 3000 Bewerbern nur 30 bis 45 sogenannte Attachés (eine der Anmeldebezeichnungen entsandter Mitarbeiter diplomatischer Vertretungen) zugelassen. Schließlich musst du später in deinem Berufsalltag in jeder Hinsicht als Diplomat bestehen. Klar also, dass längst nicht jeder für den Job geeignet ist und man daher schon zu Beginn an die Spreu vom Weizen trennen muss.

Anschreiben und Lebenslauf

Um als Diplomat arbeiten zu können, musst du dich für die Tätigkeit im höheren Auswärtigen Dienst bewerben. Das geschieht ausschließlich über das online Bewerbungsportal des Auswärtigen Amtes. In einem alljährlichen Auswahlverfahren werden dann unter allen Bewerbungen diejenigen ausgewählt, die den Anforderungen am ehesten entsprechen. Im besten Falle gehörst du auch zu den Glücklichen. Da die Auswahl nur einmal im Jahr stattfindet, gibt es natürlich auch feste Termine für den Bewerbungszeitraum. Nach deiner online Diplomaten Bewerbung folgt dann ein schriftliches und mündliches Auswahlverfahren, das jeweils an festgelegten Wochentagen stattfindet.

Wenn du das Bewerbungsauswahlverfahren erfolgreich überstanden hast, wirst du zum schriftlichen Test zugelassen. Dieser findet meistens Mitte Juli statt und wird am selben Tag in Berlin, Bonn, Erfurt, Hamburg, München und Stuttgart geschrieben. Daher musst du schon bei deiner Online-Bewerbung angeben, in welcher Stadt du den schriftlichen Test absolvieren möchtest. In der Prüfung musst du die Position der Bundesregierung zu einem aktuellen außen- oder europapolitischen Thema darzustellen und deine Argumente nachvollziehbar aufzeichnen.

Da auch die Beherrschung von Fremdsprachen eine Zugangsvoraussetzung für deine Diplomaten Bewerbung war, wirst du in deinen Englisch- und Französischkenntnissen geprüft. Falls du Letzteres nicht perfekt beherrschst, kannst du jedoch auch in einer anderen UN-Amtssprache geprüft werden. Als Diplomat repräsentierst du unser Land und musst dich deshalb auf andere Kulturen einlassen. Deine Kenntnisse in Völker-, Europa- und Staatsrecht, Wirtschaft, Geschichte und Politik sowie dein Allgemeinwissen werden deshalb auch auf Herz und Nieren überprüft. Zu guter Letzt steht ein psychologischer Eignungstest an, der dein intellektuelles Leistungsvermögen genauestens unter die Lupe nimmt.

Wenn du alle Abschnitte bestehst und aufgrund der Rangfolge der Ergebnisse für den Beruf infrage kommst, wirst du zum mündlichen Teil des Verfahrens eingeladen. Dieser findet normalerweise im November in der Akademie Auswärtiger Dienst in Berlin statt und wird einen ganzen Tag in Anspruch nehmen.

Diplomat Bewerbung - Tipps zu Anschreiben und Lebenslauf

Das Vorstellungsgespräch

Dein Diplomaten Vorstellungsgespräch hast du dann während des mündlichen Teils des Auswahlverfahrens. Neben einem Vorstellungsgespräch vor dem Auswahlausschuss, hast du außerdem ein Einzelgespräch mit einem Psychologen, nimmst an zwei Gruppenübungen Teil und musst in etwa fünf Minuten ein Kurzplädoyer über ein relevantes politisches Thema vor dem Auswahlausschuss halten. Vor allem in den Einzelgesprächen und -vorstellungen kann sich der Prüfungsausschuss einen Eindruck von deiner Persönlichkeit und Motivation verschaffen. Auch Fragen zu aktuellen oder historischen politischen Ereignissen werden häufig gestellt. 

Der Bewerbungsprozess

Wenn du auch im zweiten Abschnitt überzeugen konntest und in die engere Auswahl für die Einstellung gekommen bist, wirst du nach Abschluss des gesamten Verfahrens darüber benachrichtigt. Allerdings heißt das noch nicht, dass du letztendlich auch zur Ausbildung zugelassen wirst, denn nun musst du auch der Gesundheitsuntersuchung, durch den Gesundheitsdienst des Auswärtigen Amts, und der Sicherheitsüberprüfung, durch das Bundesamt für Verfassungsschutz, zustimmen und ein positives Ergebnis erhalten.

 

Hast du auch diese Hürde genommen und deine Bewerbung als Diplomat erfolgreich hinter dich gebracht, darfst du dich darauf freuen, in einer 14-monatigen Ausbildung intensiv auf deine zukünftigen Aufgaben vorbereitet zu werden. Alle Attachés wohnen während der Ausbildung gemeinsam auf dem Campus und sind in Einzelzimmern untergebracht. Bis auf ein Inlandspraktikum und einen mehrwöchigen Sprachkurs im Ausland bist du die ganze Zeit mit deiner „Crew“, wie die Ausbilder des AA (Auswärtiges Amt) die Gruppe der Jungdiplomaten nennt, zusammen. Im Anschluss an deine Ausbildung erfolgt dann der erste Einsatz an einer der 230 Vertretungen im Ausland oder direkt in der Zentrale in Berlin.

Typische Fragen im Bewerbungsgespräch
  • Wie bewerten Sie die aktuelle Lage im Krisengebiet XY?
  • Welche Institution wurde durch den Èlysée-Vertrag gegründet?
  • Wofür steht der Ort Dien Bien Phu?

Dresscode

Dein Kleidungsstil wird sehr von der Stelle und Funktion abhängen, in der du eingesetzt wirst. Willst du Entwicklungsarbeit in Ländern der Dritten Welt leisten, werden Dresscode und Umgangston eher locker sein. Anstatt Anzug oder Business-Kostüm sind Jeans und Pulli angesagt. Denn wenn du mal einen Reifen wechseln musst, sind Krawatte und Lackschuhe eher unpraktisch. Bei deiner Arbeit in einer Botschaft und auch bei deinem Bewerbungsgespräch als Diplomat empfiehlt es sich jedoch, auf den guten alten Anzug und die Krawatte zurückzugreifen. Frauen sind mit einem schicken Business-Outfit in dezenten Farben gut beraten. Schließlich bist du ein Botschafter unseres Landes und solltest dich daher auch dementsprechend kleiden.

Der jeweilige Stil hängt, wie bereits erwähnt, stark vom Land ab, in dem du lebst und arbeitest. Um für einen respektvollen Umgang einzustehen und die interkulturellen Kontakte zu pflegen, solltest du auf die Kleidungsnormen deines Einsatzlandes achten. Als Frau kleidest du dich in arabischen Ländern natürlich nicht zu offenherzig und bei öffentlichen Auftritten greifst du eventuell auf eine Kopfbedeckung zurück.