Vergleiche die Bewerbung mit dem Weg von der Erde bis zum Saturn (Beruf). Bis du den Saturn erreichst, hast du mit der Einladung zum Jupitergespräch bereits den ersten Checkpoint hinter dir gelassen. Es sind aber immer noch 652 Millionen Kilometer. Mit Lichtgeschwindigkeit sind das dann 36 Minuten und so lange wird wahrscheinlich auch der Jupiterbesuch, also das Vorstellungsgespräch dauern. Das zählt wahrscheinlich nicht zu deinen Hobbys, aber es ist auch kein Astronautentraining. Monatelanges Training ist zu viel des Guten, aber intensiv sollte die Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch als Astrophysiker schon sein.
Neben typischen Fragen, etwa zu deinen Stärken und Schwächen, wirst du sicherlich auch noch zu deinem Anschreiben gefragt. Also wirst du nochmal etwas ausführlicher deine Abschlussarbeit vorstellen und erzählen müssen, was du genau gemacht hast, wie sich die Fragestellung entwickelt hat, welche Probleme es dabei gab und wie du versucht hast, sie zu lösen. Auch ein paar fachliche Fragen sind im Vorstellungsgespräch für Astrophysiker nicht undenkbar, schließlich will der Vorgesetzte deine Auffassungsgabe überprüfen. Natürlich musst du nicht die genaue Rektaszension und Deklination von VV Cephei wissen, aber eine Rechen- oder Denkaufgabe ist sehr wahrscheinlich. Das sollte dir aber insofern keine Sorge bereiten, da du die Grundlagen des Studiums ja bereits verinnerlicht hast.