Stell dir mal dein Zimmer oder deine Wohnung ohne Möbel, Elektrogeräte oder Bilder vor – ganz schön langweilig, oder? Das denken sich leider auch eine Menge Zuchttiere, deren Ställe und Käfige recht spärlich eingerichtet sind. Ausgestaltungselemente wie Sandbäder, Stangen oder Spielketten steigern dagegen das Wohlbefinden der Tiere und sorgen für ein artgerechtes Verhalten.
Beruf als Agrarökonom - Arbeiten in der Landwirtschaft
Auch wenn hanebüchene TV-Formate wie „Bauer sucht Frau“ es gerne weismachen würden: Zur Landwirtschaft gehört viel, viel mehr, als bloß Kühe zu melken oder Felder umzupflügen. Als enorm wichtiger Wirtschaftsfaktor spielen gerade Bereiche wie Betriebslehre und Politik eine große Rolle. Im Beruf als Agrarökonom arbeitest du genau an dieser Schnittstelle von Landwirtschaft und Ökonomie und bist Experte für die wirtschaftlichen Zusammenhänge in Bereichen wie Landbau, Agrartechnik, Tierhaltung oder Naturschutz. Wenn du also mit Zahlen genauso gut umgehen kannst wie mit einem Rübenroder, dann solltest du jetzt weiterlesen.
Spezialisierungen
Agrarökonom/inVerwandte Berufe
Arbeitsalltag und Aufgaben als Agrarökonom

Die Landwirtschaft ist so ein weites Feld, da bräuchte man schon eine ganze Armada an Traktoren, um die vielen möglichen Aufgaben und Arbeitsbereiche abzuernten, die darin wachsen und gedeihen. Picken wir an dieser Stelle also nur ein paar der in Frage kommenden Exemplare aus dem Boden.
Mögliche Einsatzgebiete im Agrarökonom Beruf sind die landwirtschaftliche Betriebs- und Marktlehre, das Agrarmarketing oder die Agrarpolitik. Du betrachtest dabei Unternehmen, Ämter, Ministerien und sonstige Institutionen der Landwirtschaft aus einer betriebswirtschaftlichen Perspektive. Doch nicht nur das: Auch zu Fragen und Problemstellungen rund um Ressourcennutzung, Nachhaltigkeit und Umweltschutz kannst du im Beruf als Agrarökonom als Berater und Experte Stellung beziehen.
In der Praxis heißt das: Dich erwartet ein ausgewogener Mix aus Büro und Feld. Mit statistischen Methoden bewertest du zum Beispiel Biogasanlagen und andere Techniken, kümmerst dich um Einkauf, Produktion und Vertrieb bei einem Maschinenhersteller, optimierst und organisierst für einen Händler die Verarbeitung, Trocknung und Lagerung seiner Erzeugnisse oder führst gleich einen ganzen Betrieb, von der artgerechten Schweinehaltung bis hin zu Produktion deiner eigenen Leberwurst. Als Pflanzenschutz- oder Futtermittelberater bist du oft bei Landwirten unterwegs, während Futter- und Saatoptimierer mehr am Computer arbeiten. Nie bist du von Beruf nur Agrarökonom, sondern vom Produktmanager über Lebensmitteltechniker bis zum Marktforscher gleichzeitig immer auch eine Menge mehr.
Daneben kannst du aber auch in der Forschung unterkommen. Du kannst dich mit alternativer oder regenerativer Bioenergie beschäftigen, neue Futtermittel entwickeln, Techniken der Tierhaltung optimieren oder im Bereich der Bodenbearbeitung und Düngung forschen.
Die Jobaussichten im Beruf als Agrarökonom sind dabei so üppig wie ein sonnengereifter Maiskolben: Zwar gibt es viele Wirtschaftswissenschaftler, aber nur wenige mit einer Spezialisierung auf den Agrarbereich. Weil viele Unternehmen mittlerweile auch international agieren, ist die Auftragslage bestens. Qualifizierte Agrarökonomen werden daher händeringend gesucht.
Voraussetzungen für den Beruf Agrarökonom
Im Beruf als Agrarökonom verbindest du naturwissenschaftliche Fachkenntnisse mit wirtschaftswissenschaftlichem Knowhow. Darauf bereitet dich nur das passende Studium vor, weswegen du diesen Job nur mit einem Abschluss in Agrarökonomie oder Agrarwissenschaften ausüben kannst. Oder in einem der vielen anderslautenden, inhaltlich aber identischen Fächer. In Deutschland gibt es nämlich rund 250 unterschiedliche Studiengänge, die aber im Grunde alle zu dem gleichen agrarökonomischen Abschluss führen, zum Beispiel Agrarwirtschaft, Landwirtschaft oder Agrarmanagement.
Darüber hinaus entscheiden die Schwerpunkte aus deinem Studium, in welchem
Bereich du später arbeiten kannst. So legst du schon an der Uni den Grundstein,
ob du später eher technisch oder wirtschaftlich arbeitest, oder ob du dich auf
die Zucht und Haltung bestimmter Tiere oder Pflanzen spezialisierst. Da das
Studium sehr praxisnah ausgelegt ist, hast du schon nach deinem Abschluss
wichtige praktische Erfahrungen gesammelt, um anschließend direkt in den Beruf als Agrarökonom
einzusteigen. Wenn du nicht gerade in die Forschung gehen möchtest, reicht
daher häufig auch der Bachelor aus, um ins Berufsleben einzusteigen. Aber das
kommt wie gesagt ganz darauf an, wie sehr du dich schon im Studium
spezialisieren konntest.
Aller Praxis im Studium zum Trotz gilt wie bei den meisten anderen Jobs aber auch im Beruf als Agrarökonom: je mehr Erfahrung du außerdem aufweisen kannst, zum Beispiel durch Praktika in landwirtschaftlichen Unternehmen, umso höher deine Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Doch die stehen so oder so nicht schlecht, die Nachfrage nach agrarökonomischen Fachkräften ist enorm. Häufig führt daher ein Praktikum oder eine Abschlussarbeit in einem Betrieb zur Festanstellung.
Spezialisierungsmöglichkeiten
Der Beruf als Agrarökonom ist bereits eine Spezialisierung in den Agrarwissenschaften, für die sich rund ein Viertel aller Agrarwissenschaftler entscheidet. Aber auch innerhalb der Agrarökonomie musst du dich noch einmal auf einen bestimmten Bereich spezialisieren. Zur Auswahl stehen etwa die technische Seite, in der du dich zum Beispiel mit Grünland- und Futterbausysteme oder Ökolandbau befasst, oder der wirtschaftliche Aspekt mit Schwerpunkten wie Waldwirtschaft, Marketing oder Agrar- und Umweltpolitik. Daneben kannst du dich aber auch auf bestimmte Tierproduktionssysteme festlegen und dich auf die Haltung und Zucht von beispielsweise Wiederkäuern oder Pferden konzentrieren, oder du legst deinen Fokus auf die Pflanzenwelt, zum Beispiel auf Bodenkunde und Pflanzenernährung oder bestimmte Formen des Feldgemüsebaus.
Spezialisierungen
Agrarökonom/inAls Bewirtschaftungsfehler bezeichnet man in der Landwirtschaft eine falsche Entscheidung, zum Beispiel wenn sich für eine falsche oder unzweckmäßige Saatsorte oder Düngerart entschieden hat, seinem Vieh das falsche Futter vorgesetzt hat oder es im Krankheitsfall falsch behandelt hat. Aber auch Schäden durch Pflanzenschutzmittel oder Überdüngung gehören dazu. Kaufmännische Fehlentscheiden werden ebenfalls Bewirtschaftungsfehler genannt.
GV ist die Abkürzung für Großvieheinheit. Die GV dient als Umrechnungseinheit, um verschiedene Nutztiere zu vergleichen. Eine GV entspricht dabei dem Gewicht eines 500 Kg schweren Rindes. Ein Pferd wiegt dann vielleicht exakt 1 GV, ein Ferkel aber nur 0,01 GV. Mit der GV wird zum Beispiel gerechnet, um eine Überdüngung auf einem Feld zu verhindern.
- Agrarökonomie
- Agrartechnik
- Tierhaltung und -zucht
- Pflanzenzucht
- Englisch